Treviso: Es muss nicht immer Venedig sein

Palazzo am Fluss Sile in Treviso.
Palazzo am Fluss Sile in Treviso.(c) imago stock&people (imago stock&people)
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Tiramisu zum Frühstück? Treviso liegt zwar auf dem Festland, besitzt aber ebenfalls Kanäle, Brücken und Paläste – und kulinarische Genüsse.

Auf der Theke türmen sich geröstete, mit San-Daniele-Schinken, Pilzen oder Thunfisch belegte Brote, daneben stehen Teller mit Polenta, Stockfisch, Oliven, Radicchio und eingelegten Artischocken sowie diverse Käsesorten mit Feigenkompott. Was aussieht wie ein herzhafter Brunch, ist nur das Beiwerk zum Aperitif. Cicchetti heißen die köstlichen Kleinigkeiten in und um Venedig. Eine Flasche Prosecco nach der anderen entkorken die Kellner dazu; die halbe Stadt ist auf den Beinen, um sich vor dem Mittagessen mit dem Nötigsten zu stärken.

„Es ist viel leichter, hier gut zu essen als in Venedig“, sagt Stadtführerin Tiziania Benincà, die in der im Herzen Trevisos gelegenen Proseccheria dell'Oste Platz genommen hat. In der Lagunenstadt müsse man genau wissen, wohin man gehen könne, so Tiziania. Das liege natürlich an Venedigs Glück und Geißel: den Touristen. „In Treviso gehen vor allem Einheimische aus, wer hier nicht gut kocht, kann bald schließen.“ In Venedig hingegen beginne jeder Gastronom täglich vor neuem Publikum.

Nur 20 Kilometer trennen Venedig und Treviso. Und doch liegen Welten zwischen den beiden Städten. Das auf dem Festland am Zusammenfluss von Sile und Botteniga gelegene, von malerischen Kanälen durchzogene Treviso gehörte von 1389 bis 1797 zur Republik Venedig. Im Mittelalter war es wie die große Schwester eine wohlhabende Stadt. Das beweisen Fresken an den Fassaden der historischen Gebäude im Zentrum. Denn wer sein Haus so dekorierte, verschönerte nicht nur die Heimatstadt, sondern kam auch in den Genuss von Steuererleichterungen.

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