Formel 1: Ferrari-Fiasko bei Vettels Heimrennen

Der Weltmeister-Ferrari von 2004. Am Steuer: Mick Schumacher.
Der Weltmeister-Ferrari von 2004. Am Steuer: Mick Schumacher.REUTERS
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Mercedes-Star Hamilton holt die Poleposition in Hockenheim. Ferrari kämpft mit der Technik, vor allem Vettel ist machtlos.

Sebastian Vettel startet ganz hinten, Lewis Hamilton startet ganz vorn. 18 Plätze trennen den Ferrari- und den Mercedes-Piloten, die sich eigentlich in dieser Saison einen Zweikampf um den WM-Titel liefern sollten, wenn heute der Startschuss zum Formel-1-Grand-Prix von Deutschland fällt (15.10 Uhr, live ORF eins, RTL). Während Hamilton einmal mehr ein Qualifying dominierte, wurde Vettel auf dem Hockenheimring früh von einem technischen Defekt (Luftzufuhr zum Turbolader) gestoppt.

Doppelt bitter für Ferrari: Auch bei Charles Leclerc streikte wenig später das Auto (Benzinsystem), für den Jungstar blieb nur Startplatz zehn. Und das, nachdem die Ferraris für die Trainingsbestzeiten gesorgt hatten. „Das ist total enttäuschend, vor allem, weil es hier passiert ist und das Auto sehr gut war“, meinte Vettel. „Ich hatte am Freitag ein gutes Gefühl und heute morgen auch. Das Frustrationslevel ist jetzt extrem hoch.“ Für den 32-Jährigen ist Hockenheim schon im Vorjahr eine große Enttäuschung gewesen, damals landete er in Führung liegend im Kiesbett.

Das Desaster in Rot nutzte WM-Spitzenreiter Lewis Hamilton gnadenlos aus. Der fünffache Weltmeister raste vor Max Verstappen (Red Bull) zu seiner 87. Karriere-Pole. „Lewis, du verblüffst uns jedes Mal aufs Neue“, lobte Mercedes-Teamchef Toto Wolff. „Ich weiß echt nicht, wie wir das heute geschafft haben. Das ist so ein wichtiges Rennen für uns“, meinte Hamilton.

Schumacher im Ferrari. Vor dem Qualifying hatte Mick Schumacher die Demonstrationsfahrt in einem alten Ferrari seines Vaters Michael in vollen Zügen genossen. „Als endlich der Motor anging, war es schon Emotion pur“, erzählte der 20-jährige Sohn des Formel-1-Rekordweltmeisters nach seiner wenige Runden langen Ausfahrt auf dem Hockenheimring. „Ich wäre natürlich lieber noch ein paar Runden mehr gefahren, am liebsten den ganzen Tag.“ Der Formel-2-Pilot und Ferrari-Schützling steuerte einen F2004 der Scuderia, mit dem Michael Schumacher 2004 seinen letzten von bisher unerreichten sieben WM-Titeln eingefahren hatte.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.07.2019)

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