E-Mail-Affäre: Tiroler ÖVP lehnt Zusammenarbeit mit Dornauer ab

Der Tiroler SPÖ-Chef Georg Dornauer
Der Tiroler SPÖ-Chef Georg Dornauer APA/HERBERT NEUBAUER
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Klubchef Wolf und Parteigeschäftsführer Malaun werfen dem SPÖ-Landeschef fehlende Handschlagqualitäten vor: "Mit ihm werden wir sicher nicht mehr zusammenarbeiten."

Die Tiroler ÖVP geht nach dem öffentlich gemachten E-Mail mit angeblich illegalen Spenden von Unternehmen weiter auf Distanz zu SPÖ-Chef Georg Dornauer. Klubobmann Jakob Wolf will mit Dornauer auf Landtagsklub-Ebene vorerst nicht mehr zusammenarbeiten, Parteigeschäftsführer Martin Malaun schließt eine Koalition mit der SPÖ unter diesen Gegebenheiten auch für die fernere Zukunft de facto aus.

"Wenn dieser Stil von Dornauer weiter so beibehalten wird, kann ich mir eine mögliche Koalition mit der SPÖ nicht vorstellen", sagte Malaun am Montag. Der Tiroler SPÖ-Vorsitzende müsste sich "ändern, sich entschuldigen, einen andere Stil pflegen", meinte Malaun, der Dornauer erneut den Rücktritt nahelegte.

„So ein Stil ist noch nie da gewesen"

"Mit ihm werden wir sicher nicht mehr zusammenarbeiten. Bei allen harten Auseinandersetzungen, die wir auch in Tirol geführt haben, so ein Stil ist noch nie da gewesen", richtete indes ÖVP-Klubobmann Jakob Wolf seinem Klubchef-Kollegen Dornauer in der "Tiroler Tageszeitung" aus. Dornauer habe sich mit seiner Vorgangsweise "endgültig ins Abseits gestellt". "Wie soll man mit so einem Politiker, der keine Handschlagqualität hat, zusammenarbeiten?", fragte Wolf.

Gegenüber der APA schränkte Wolf dann etwas ein und meinte, dass eine Zusammenarbeit mit dem SPÖ-Chef jedenfalls "sehr schwierig" werde.

Dornauer hatte vergangenen Donnerstagabend per Twitter ein ihm zugespieltes E-Mail mit angeblich außerordentlichen Spenden von Tiroler Unternehmen an die ÖVP-EU-Abgeordnete Barbara Thaler für ihren Wahlkampf öffentlich gemacht. Die ÖVP reagierte erzürnt, spricht seitdem von einem lupenreinen Fake-Email und erstattete Anzeige gegen Unbekannt. Thaler klagte Dornauer inzwischen auf Unterlassung. Dieser kündigte wiederum an, E-Mail und Begleitschreiben der Korruptionsstaatsanwaltschaft zukommen zu lassen.

(APA)

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