"Hohes Haus"-Moderation als Ehefrau von Brandstätter für FPÖ-Steger unvereinbar

Ein Bild vom Mai 2019 von einem Fundraiser-Event der Albertina in Wien: Patricia Pawlicki mit ihrem Ehemann Helmut Brandstätter.
Ein Bild vom Mai 2019 von einem Fundraiser-Event der Albertina in Wien: Patricia Pawlicki mit ihrem Ehemann Helmut Brandstätter.imago images / Viennareport
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Für die FPÖ ist die Ehefrau des Neos-Quereinsteigers nicht mehr tragbar als Moderatorin einer Politiksendung. Brandstätter kann den Vorwurf nicht nachvollziehen.

FPÖ-Stiftungsrats-Vorsitzender Norbert Steger ortet bei ORF-Moderatorin Patricia Pawlicki eine Unvereinbarkeit zwischen der Moderation des Parlaments-Magazins "Hohes Haus" und ihrer Ehe mit Neos-Quereinsteiger Helmut Brandstätter. Dies berichtet die Tageszeitung "Österreich" laut Vorabmeldung in ihrer Mittwoch-Ausgabe.

Brandstätter wiederum hatte tags zuvor in einem Interview mit der "Kleinen Zeitung" erklärt: "Unvereinbarkeiten sehe ich nur bei Abhängigkeitsverhältnissen. Das ist bei uns nicht gegeben, deshalb bitte ich, meine Frau in Ruhe zu lassen. Sie kann nichts dafür, dass ich in die Politik gehe." Der Neos-Kandidat findet die Debatte "unfair": "Wenn ich der Moderator wäre, und sie ginge in die Politik, gebe es die Debatte gar nicht."

Laut Steger kann es nicht sein, "dass ein Familienmitglied auch nur Themen bearbeitet oder gar moderiert, die ein anderes Familienmitglied betreffen." Steger ortete im ORF Verständnis für die Problematik: "Ich glaube aber, im ORF hat man das erkannt - und sucht bereits nach Ersatz für sie."

ORF will Entscheidung zu „gegebenem Zeitpunkt"

Nach der Präsentation Brandstätters als Kandidat für den zweiten Platz auf der Bundesliste hinter Parteichefin Beate Meinl-Reisinger hatte der ORF angekündigt, zu "gegebenem Zeitpunkt" eine Entscheidung zu treffen. Zwar stehe Pawlickis journalistische Integrität "außer Streit", es sei aber auch klar, "dass jeglicher Anschein einer möglichen Parteilichkeit der ORF-Berichterstattung unweigerlich einen Vertrauensverlust beim Publikum zur Folge hätte und unbedingt zu vermeiden ist." Unmittelbar bestehe aber aufgrund von Sendungspausen und Urlaubszeiten keine Notwendigkeit, hieß es.

(APA)

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