Die AUA will den Billig-Airlines mit Dumping-Preisen Paroli bieten. Ihr fehlt dazu aber der finanzielle Atem, weshalb die Strategie nicht aufzugehen droht. Sparen ist wieder einmal angesagt - und vielleicht der Verzicht auf neue Langstreckenjets.
Gleich vier Billig-Airlines – EasyJet, Lauda mit Ryanair, Wizz Air und Level – haben in Wien das Vakuum besetzt, das die Pleite der Air Berlin hinterlassen hat, und den Platzhirsch AUA ins Visier genommen. Die Folge ist ein Preiskampf, der alles Bisherige in den Schatten stellt. Die Kampfansage der AUA kam umgehend: „Wir halten voll dagegen, bis es zur Marktbereinigung kommt“, kündigte Finanzvorstand Wolfgang Jani bei der Präsentation des Auftaktquartals an. Da schreiben Airlines traditionell rote Zahlen, das Minus von 99 Mio. Euro bedeutete für die AUA aber den höchsten Verlust seit fünf Jahren.
Die Strategie ist gewagt – und sie droht nicht aufzugehen, wie nun das zweite Quartal zeigt. Da schrieb die AUA zwar wieder ein positives Betriebsergebnis, es blieb aber mit 46 Mio. Euro um 41 Prozent unter dem Vorjahreszeitraum. Das bedeutet, dass die AUA auch im Halbjahr im roten Bereich blieb: Das bereinigte Ebit lag bei minus 53 Mio. Euro nach plus fünf Mio. Euro im Vorjahr.
Über dieses Minus hilft auch nicht darüber hinweg, dass Investitionen in die Flotte und ins Service die Passagierzahl um sechs Prozent auf 6,7 Millionen wachsen ließen. Auch die sinkenden Ticketpreise locken Reisende an, sie schlagen sich aber bereits im Umsatz nieder: Der fiel um drei Prozent auf 982 Mio. Euro.