Von der Leyen auf Personalsuche

Ursula von der Leyen dürfte sich mit der Zuteilung der Ressorts in ihrer Kommission bis September Zeit lassen. Zuerst sollen alle 27 Kommissarskandidaten fixiert werden.
Ursula von der Leyen dürfte sich mit der Zuteilung der Ressorts in ihrer Kommission bis September Zeit lassen. Zuerst sollen alle 27 Kommissarskandidaten fixiert werden. (c) APA/AFP/FREDERICK FLORIN
  • Drucken

Die Equipe der neuen EU-Kommissionspräsidentin nimmt Form an. Das Geschlechterverhältnis ist weniger ungleich als zuletzt. Dafür dürfte es bei zwei Anwärtern Probleme geben.

Brüssel. Für die designierte Vorsitzende der Kommission, Ursula von der Leyen, gibt es keine Sommerpause. Die vormalige deutsche Ministerin spult dieser Tage ein intensives Reiseprogramm ab, um das Kollegium ihrer Kommissare und Kommissarinnen rechtzeitig vor Beginn der politischen Saison Anfang September beisammen zu haben. Nach Besuchen in Berlin und Paris sowie Warschau in der vorigen Woche traf sie am Dienstag in Zagreb den kroatischen Regierungschef, Andrej Plenković.

En passant akkordierte sie am Montag in Brüssel mit Tschechiens Ministerpräsident, Andrej Babiš, eine personelle Schlüsselfrage: Die bisherige Kommissarin für Justiz, Verbraucherschutz und Gleichstellung, Věra Jourová, wird auch von der Leyens Kollegium angehören.

Der Milliardär und zweitreichste Tscheche Babiš, dessen Bezug von EU-Subventionen in Millionenhöhe seit vorigem Jahr von der Kommission auf etwaigen Betrug geprüft wird, wünscht sich die Zuteilung eines „Wirtschaftsressorts“ für Jourová. Ob von der Leyen dem stattgibt, ist offen. Ein Mitglied eines derzeitigen Kommissarskabinetts sagte dieser Tage gegenüber der „Presse“, im August werde es noch keine Verteilung der Zuständigkeiten geben. Zuerst gelte es, alle 27 Posten im Kommissarsteam zu besetzen. In dieser Frage hat von der Leyen kleine Schritte in Richtung der Erfüllung ihres ersten politischen Versprechens in ihrem neuen Amt gemacht.

>>> Ursula von der Leyens Pläne auf dem Prüfstand

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Der jetzige und die künfitge EU-Kommissionspräsident(in): Jean-Claude Juncker mit Ursula von der Leyen.
Europa

Wieder im Hinterzimmer: Das Feilschen um die Fifty-Fifty-Kommission

Die designierte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen will Spekulationen unterbinden und sich erst nach allen Verhandlungen um die künftigen EU-Kommissare äußern.
Ursula von der Leyen und Giuseppe Conte sprachen auch über die EU-Asylpolitik.
Europa

Von der Leyen warb in Rom für neuen EU-Einwanderungspakt

"Ich möchte einen neuen Pakt für Migration und Asyl vorschlagen, weil ich denke, dass wir eine neue und frische Sicht (...) auf Migration brauchen", sagte von der Leyen am Freitag in Rom.
Zum 65. Geburtstag gratulierte Ursula von der Leyen (links) Angela Merkel persönlich.
Europa

Ursula von der Leyens Pläne auf dem Prüfstand

Von Klimaschutz über Steuern bis Migration: Neues schlägt die designierte Präsidentin nicht vor. Und ohne die nationalen Regierungen wird sie selbst damit scheitern.
Martin Selmayr (Mitte) leitet künftig das österreichische Kommissionsbüro.
Europa

Junckers Spindoktor geht nach Österreich

Der einflussreiche Generalsekretär Martin Selmayr wird Vertreter der EU-Kommission in Wien.
Ursula von der Leyen.
Europa

Von der Leyen droht an Frauenquote zu scheitern

Nur vier Mitgliedstaaten haben bisher Kandidatinnen nach Brüssel gemeldet– zehn hingegen Männer. Das Versprechen der neuen Präsidentin, in ihrer Equipe Geschlechtergleichheit zu schaffen, wird angesichts der politischen Realitäten kaum zu erfüllen sein.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.