USA planen Ausstieg aus endlosem Krieg in Afghanistan

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Seit 18 Jahren kämpfen US-Soldaten in Afghanistan. Wie kam es zum Einsatz – und wie soll er beendet werden?

Wien/Kabul. Es ist der längste Krieg, den die USA bisher geführt haben: Seit Ende 2001 kämpfen amerikanische Soldaten in Afghanistan. Nun kommen aus Washington verstärkt Signale, den Einsatz abzuschließen zu wollen. „Er war unmissverständlich: Beendet die endlosen Kriege, zieht ab, reduziert.“ Mit diesen Worten beschrieb nun US-Außenminister Mike Pompeo bei einem Treffen des Economic Club of Washington, wie sich Präsident Donald Trump das weitere Vorgehen am Hindukusch vorstellt.

Trump habe den Auftrag gegeben, die Zahl der US-Soldaten in Afghanistan bis zu den US-Präsidentenwahlen 2020 deutlich zu reduzieren. Auch nach fast 18 Jahren nach Beginn ihres Einsatzes haben die US-Streitkräfte Verluste in Afghanistan zu beklagen. Am Montag wurde bekannt gegeben, dass zwei US-Soldaten ums Leben gekommen seien. Und vor allem die Zahl der getöteten Afghanen steigt ständig an. Erst am Wochenende starben bei einem Attentat in der Hauptstadt, Kabul, mindestens 24 Menschen. Am Mittwoch fielen einem Bombenanschlag in der westafghanischen Provinz Farah mindestens 34 Zivilisten zum Opfer.

Washington versucht derzeit, durch Verhandlungen mit den extremistischen Taliban einen Ausweg aus dem langjährigen militärischen Engagement zu finden.

1 Wie hat das US-Engagement in Afghanistan begonnen?

Militärisch mischten die USA bereits in den 1980er-Jahren in Afghanistan mit. 1979 waren Truppen der Sowjetunion in dem Land am Hindukusch einmarschiert. Afghanische Rebelleneinheiten starteten einen Untergrundkrieg gegen die sowjetischen Soldaten und die Moskau-treue Regierung in Kabul. Um den Gegner Sowjetunion zu schwächen, unterstützten die USA die Rebellen – die sogenannten Mujaheddin – mit Waffen und Geld. Aufseiten der Mujaheddin kämpften mit US-Hilfe auch Jihadisten aus diversen Ländern, darunter der spätere al-Qaida-Führer Osama bin Laden.

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