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Die Jazzpolizei kann abtreten

Der neapolitanische Perkussionist Tony Esposito gastiert heute, Donnerstag, in Schwaz in Tirol.
Der neapolitanische Perkussionist Tony Esposito gastiert heute, Donnerstag, in Schwaz in Tirol.Unionpress
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Mit Tony Esposito gastiert eine Schreckensgestalt der Jazzorthodoxie in Schwaz. Er spielt Jazz wie auch Disco − ja, darf er denn das?

Der neapolitanische Perkussionist Tony Esposito reicherte den reschen Jazz eines Don Cherry und Gato Barbieri genauso mit Rhythmen an wie die Lieder hochkarätiger Landsleute wie Lucio Battisti und Pino Daniele. Selbst mit dem König der Jazzrocktrommler, Billy Cobham, spielte er. Dass ein Musiker wie er auch Disco spielte, will nicht in die Köpfe der konservativen Jazzhörer Mitteleuropas. Das sei „seicht“ und selbstverständlich „Ausverkauf“.

Allein, Esposito hat nicht ausverkauft. Immer noch spielte er hochkarätige Jazzsets. Wohl mit noch mehr Leichtigkeit, nachdem er 1984 und 1985 mit seinen Discosongs „Kalimba De Luna“ und „Papa Chico“ massive Hits komponiert hatte. Ersteren haben Boney M. und die französische Chansonnière Dalida, die Ende der Siebzigerjahre auch dem Charme des Disco erlag, gecovert und so zu Millionensellern gemacht.

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