Der globale Sommergast, ein Wüterich

Lauter markante Typen und ein Selbstmord: Gorkis „Sommergäste“ beeindrucken in Evgeny Titovs Regie mit packendem Spiel auf der Perner-Insel in Hallein.
Lauter markante Typen und ein Selbstmord: Gorkis „Sommergäste“ beeindrucken in Evgeny Titovs Regie mit packendem Spiel auf der Perner-Insel in Hallein.(c) APA/BARBARA GINDL (BARBARA GINDL)
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Von bösen Männern und geilen Mädchen handelt Evgeny Titovs wohldurchdachte Gorki-Inszenierung auf der Halleiner Perner-Insel. Das Publikum bejubelte eine nicht nur schauspielerisch imposante Aufführung.

Schwängern, schwängern, schwängern, dann ist die Frau einem völlig ausgeliefert“, empfiehlt der zynische Ingenieur Suslow. Die andern Männer pflichten ihm bei. „Frauen sind eine niedere Rasse“, sagt der eine, „dem Tier näher als wir“, der andere: „Frauen brauchen einen Despoten“, ist der dritte überzeugt. So enden Gorkis „Sommergäste“ bei den Salzburger Festspielen auf der Halleiner Perner-Insel. Der Russe Evgeny Titov zeigt eine ekstatische Party, die sich immer mehr ins Abgründige steigert.

Es beginnt mit einer lauten, hohlen Begrüßung. Einige Gäste haben offenbar schon daheim „vorgeglüht“, sprich ein Gläschen getrunken. Es folgen: Tanz zu dröhnenden Techno-Beats, Annäherungen, Abstoßungen, Beleidigungen, Versöhnungen und ein existenzieller „Kater“. Die slowenische Regisseurin Mateja Koležnik hat für diese „Sommergäste“ abgesagt, das Ensemble ist wohl großteils gleich geblieben. Titov griff hart zu, er wühlte sich in den Text hinein.

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