Die Staatsmacht versteht sich auf Repression. Eine gemeinsame Sprache mit der technologieaffinen Hauptstadtjugend findet der Kreml aber nicht.
Moskau. Sie wissen, wovon sie reden. „Zu Beginn und am Ende muss man gut aufpassen“, erzählen Kamila und Igor. „Das sind die gefährlichsten Momente.“ Kamila und Igor sprechen von Kundgebungen in Russland und vom Einschreiten der Polizei. Von der Gefahr, verhaftet zu werden. Die beiden Moskauer Teenager (voller Name der Redaktion bekannt, Anm.) sind zwei von mehreren Tausend Teilnehmern, die vergangene Woche an den Protesten in der russischen Hauptstadt teilgenommen haben. Die beiden Jugendlichen hatten Glück, sie wurden nicht festgenommen.
Am heutigen Samstag werden sie wieder dabei sein, den Warnungen der Behörden zum Trotz. „Natürlich haben wir Angst“, sagen die beiden Schüler bei einem Treffen in einem Moskauer Selbstbedienungscafé, in dem Sandwiches und Sushi angeboten werden. „Aber wir haben nichts zu verlieren.“