Der Tod, das Nichts und ihre Verklärung

Franz Welser-Möst harmonisiert Wagner, Strauss und Schostakowitsch.
Franz Welser-Möst harmonisiert Wagner, Strauss und Schostakowitsch.Salzburger Festspiele/Marco Borrelli
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Bei den Salzburger Festspielen verstörten Asmik Grigorian, Matthias Goerne und Franz Welser-Möst.

Ein netter musikalischer Aperitif vor dem Lunch in der Blauen Gans war das nicht. Der Tod grinste im Festspielhaus, und anders als beim „Jedermann“ gab kein Glaube Pardon. Dabei begann die von Franz Welser-Möst dramaturgisch bestechend arrangierte Programmfolge mit verheißungsvollen Erlösungstönen: Wagners „Parsifal“-Vorspiel fasst das Abendmahlsbekenntnis zur Liebe, die inneren und äußeren Widrigkeiten auf den menschlichen Irrwegen dorthin und (im angehängten Konzertschluss) eine Vision des finalen „Erlösung dem Erlöser“ in ein Tongedicht, das die Wiener Philharmoniker in all seiner Klangsinnlichkeit zauberisch schweben ließen.

Richard Wagner erfindet da eine Kunst der orchestralen Klangabmischung, die für die folgende Generation maßstäblich werden sollte. Für Richard Strauss zumal, der seine frühen symphonischen Dichtungen noch ganz im Bann des Bayreuthers komponierte. Welser-Möst ließ „Tod und Verklärung“ pausenlos aus den „Parsifal“-Klängen herauswachsen, erschlaffend, kraftlos in den anfänglichen Signalen des immer schwächer werdenden Pulses.

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