Morgenglosse

Wozu braucht Europa Rindfleisch aus den USA?

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Two raw beef steaks on white serving plate PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxHUNxONLY ABAF001275(c) imago images / Westend61 (via www.imago-images.de)
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Künftig wird mehr Rindfleisch aus den USA in die EU eingeführt. US-Präsident Trump freut sich über den Deal. Das sollte einen stutzig machen.

Die EU hat nun also ein Abkommen mit den USA abgeschlossen, wonach diese mehr Rindfleisch nach Europa importieren werden: Teile des Einfuhrkontingentes von jährlich 45.000 Tonnen Rindfleisch werden künftig fest für US-Anbieter reserviert. US-Präsident Donald Trump freut sich über diesen Deal (den er auch durch Drohungen mit Zöllen erwirkt hat): „Das ist ein bedeutender Erfolg für amerikanische Landwirte, Bauern und natürlich europäische Verbraucher.“ Das sollte einen stutzig machen. Ein Deal, von dem alle profitieren – gibt es so etwas?

Einem schaden solche Deals jedenfalls: dem Klima. Freilich, das Einfuhrkontingent bleibt gleich hoch und man könnte sich darüber freuen, dass mehr Fleisch von den Cowboys kommt und weniger von den Gauchos. Schließlich werden in Südamerika für die Rinderhaltung Regenwälder abgeholzt. Man kann sich aber auch fragen, wieso überhaupt so viel Rindfleisch nach Europa eingeführt werden muss. Gibt es nicht auch hier Bauern? Sollte man den Fleischkonsum nicht lieber einschränken als fördern? Sind Rinder doch besonders klimaschädlich, weil sie viel Futter brauchen und viel Methan ausstoßen ...

Freilich, kein Vertrag kann die Menschen dazu zwingen, dieses Fleisch auch zu kaufen. Allerdings nähren solche Deals das Misstrauen in die (Europa-)Politik. Als Konsument mag man nicht mit einer Lupe durch die Supermärkte gehen müssen, um ganz genau nachzuschauen, ob die Waren absurd lange Transportwege hinter sich gebracht haben. Wenn die EU schon solche Deals macht, dann sollte sie doch bitte auch dafür sorgen, dass die Waren ausreichend als das gekennzeichnet werden, was sie sind: Klimasünder.

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