Trump kapituliert vor Kim Jong-un

Donald Trumps Besuch des koreanischen Grenzpunkts Panmunjom im Juni wurde von Nordkoreas Diktator, Kim Jong-un, als Zeichen der Schwäche gedeutet.
Donald Trumps Besuch des koreanischen Grenzpunkts Panmunjom im Juni wurde von Nordkoreas Diktator, Kim Jong-un, als Zeichen der Schwäche gedeutet.REUTERS
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Der Machthaber in Pjöngjang testet in immer rascherer Abfolge Kurzstreckenraketen, während der US-Präsident aufmunternde Tweets verschickt.

Tokio. Nordkorea prahlt damit, dass es am frühen Samstagmorgen wieder ein „neues Raketensystem“ erprobt habe. Die Übung sei zur „großen Zufriedenheit“ von Führer Kim Jong-un verlaufen, der den Abschuss zusammen mit führenden Funktionären persönlich verfolgt habe, berichtet die amtliche Agentur KCNA. Es war der bereits vierte Test innerhalb weniger Tage. Nichts Neues also? Doch, denn Nordkoreas Machthaber testet in Wirklichkeit gar nicht so sehr neue Waffen. Er taxiert, wie weit er Donald Trump bereits neutralisiert hat. Eindeutig hat der US-Präsident frühere amerikanische Positionen ohne Not aufgegeben.

Der entscheidende Schritt war im Juni die devote Blitzvisite am koreanischen Grenzpunkt Panmunjom. Ausgerechnet am neuralgischen Punkt des 38. Breitengrads hat Trump nicht nur die offizielle Demarkationsmarke, sondern generell eine politische rote Linie überschritten, hinter die es kaum wieder ein Zurück geben kann. Der Präsident der Vereinigten Staaten erkennt Nordkorea quasi als weitere Atommacht an. Trump verhandelt künftig mit dem Diktator aus Pjöngjang auf Augenhöhe – fast genauso wie mit Russlands Wladimir Putin und Chinas Führer Xi Jinping. Trump hat kapituliert – so wie es von Anfang an das insgeheim gewollte Ziel von Kim Jong-un war.

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140630 PYONGYANG June 30 2014 Xinhua Photo provided by DPRK s official news agency KCNA
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