Aufregung über Mitschnitte von Amazons Alexa

Amazons Dienst Alexa ist erneut in den Fokus geraten.
Amazons Dienst Alexa ist erneut in den Fokus geraten. (c) Clemens Fabry
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Amazon lässt die Aufnahmen seines Sprachassistenten von Mitarbeitern im Home-Office auswerten.

Wien. In der Debatte um die Auswertung von Nutzerdaten aus Sprachassistenten ist Amazons Dienst Alexa erneut in den Fokus geraten. Nach einem Bericht der „Welt am Sonntag“ sollen befristete Angestellte teilweise von zu Hause aus – also außerhalb der Unternehmensräumlichkeiten – Daten aus Amazons Sprachassistentin Alexa auswerten. „Einigen Mitarbeitern ist es gestattet, von anderen Orten aus zu arbeiten“, gab Amazon gegenüber der Zeitung zu. Dass auf diese Weise auch leicht unbefugte Personen an die Daten kommen könnten, ist für Amazon kein Problem: „Dabei gelten strenge Sicherheitsmaßnahmen und Richtlinien, an die sich jeder Mitarbeiter halten muss.“ Insbesondere die Arbeit an öffentlichen Orten sei untersagt.

Praktiken bisher unbekannt

Seit diesem Wochenende bietet Amazon Alexa-Nutzern, die sich um ihre Daten sorgen, eine neue Option an: Sie können die Auswertung von Mitschnitten durch Mitarbeiter des Konzerns verhindern. In der Alexa-App findet sich nun ein neuer Schalter dafür.

In den vergangenen Wochen hat es immer mehr Kritik daran gegeben, dass sich Menschen aufgezeichnete Fragmente von Unterhaltungen der Nutzer anhören und abtippen, um die Spracherkennung zu verbessern. Die jahrelange Praxis war den Nutzern bis vor wenigen Monaten weitestgehend unbekannt. Nun weist die Alexa-App die Nutzer in einem Punkt in den Datenschutz-Einstellungen erstmals ausdrücklich darauf hin. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 05.08.2019)

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