In den sozialen Medien hat der Wahlkampf längst begonnen. Auf Facebook verfolgen die Parteien unterschiedliche Strategien: Während sich die FPÖ auf wenige Posts konzentriert, setzt die ÖVP ganz auf Sebastian Kurz. Die SPÖ gibt mehr Geld für Facebook-Werbung aus als alle anderen Parteien zusammen.
Noch genau acht Wochen bis zur Wahl: Die ersten TV-Gespräche starten, in so mancher Partei wurde bereits eine Urlaubssperre für die Mitarbeiter ausgerufen. Bald beginnt die heiße Phase im Wahlkampf. Doch anders als im Fernsehen und auf der Straße wird in den sozialen Medien schon längst um potentielle Wähler gekämpft. Besonders auf Facebook, der beliebtesten Plattform im Web, buhlen die Parteien um Aufmerksamkeit - und geben dafür teilweise große Summen aus.
Vor den Europawahlen hat Facebook seine Transparenzregeln für Werbeanzeigen mit politischen Inhalten geändert. Seit April 2019 sind politische Werbeanzeigen nun von jedem einsehbar. Das heißt, es wird nicht nur veröffentlicht, wer welche Werbung schaltet, sondern auch wie viel eine Partei oder eine Organisation dafür ausgibt. „Die Presse“ hat sich die Werbe-Ausgaben der Parteien im gesamten Juli 2019 angesehen. Eines fällt sofort auf: Die SPÖ steckt mit Abstand am meisten Geld in den digitalen Wahlkampf.
Grüne gaben 615 Euro für Kogler aus, SPÖ 72.000 Euro für Rendi-Wagner
Um der Seite der Spitzenkandidatin Pamela Rendi-Wagner mehr Reichweite zu verschaffen, gab die SPÖ im Juli in Summe rund 72.000 Euro aus - mehr als fünfmal so viel wie Sebastian Kurz verwendete, um seinen Postings zu mehr Reichweite zu verhelfen (13.595 Euro). Hinter ihm liegt FPÖ-Spitzenkandidat Norbert Hofer mit 8129 Euro.