Die Gegner des harten Brexit suchen fieberhaft nach Möglichkeiten, Premier Boris Johnson die Hände zu binden. Ihre Erfolgsaussichten sind gering.
London. Die Scheidung zwischen Großbritannien und der EU droht zu eskalieren. Zwar wies die Regierung in London gestern, Dienstag, Berichte aus Brüssel zurück, wonach „No Deal nun das zentrale Szenario“ der britischen Führung sei. Premierminister Boris Johnson ist aber genau dazu offenbar entschlossen und spricht beständig von einem „Brexit ohne Wenn und Aber“. Damit wächst in gemäßigten Kreisen die Sorge, dass ein harter Brexit zum gültigen Stichtag, dem 31. Oktober, unvermeidlich sein wird.
Um Johnson zu stoppen, muss das Parlament sofort nach der Rückkehr aus der Sommerpause am 3. September eine Initiative für einen Misstrauensantrag gegen die konservative Regierung einleiten. Oppositionschef Jeremy Corbyn von der Labour Party kündigte bereits an, man werde „zu einem angemessenen, sehr frühen Zeitpunkt“ handeln. Da Johnson nur eine Mehrheit von einer Stimme hat, stehen die Chancen für einen Misstrauensantrag gut.