Der einstige rote Wiener Stadtschulratspräsident Kurt Scholz hat einen Beitrag für den FPÖ-Historikerbericht verfasst. Gekürzt wurde dieser ohne sein Wissen. Dass Teile des Papiers nun nach Israel geschickt werden sollen, hält er für „keine geglückte Vorgehensweise“.
Die Presse: Sie schreiben in Ihrem Beitrag für den Historikerbericht, dass die FPÖ für die Bemühungen, die Parteigeschichte aufzuarbeiten, Respekt verdient. Sehen Sie das nun noch genauso?
Kurt Scholz: Das Vorhaben ist unterstützenswert.
Auch in der Form, wie das die FPÖ gerade macht?
Dazu kann ich nicht viel sagen. Ich habe meinen durchaus kritischen Beitrag vor fast eineinhalb Jahren abgeliefert. Das war mein letzter Kontakt mit dem Leiter der Historikerkommission, Professor Wilhelm Brauneder, den ich für einen Ehrenmann halte. Einer Kommission, die regelmäßig zusammentritt, habe ich nie angehört.
Der Kommission gehören viele freiheitliche und FPÖ-nahe Personen an. Das sind Sie nicht. Hatten Sie jemals den Eindruck, dass Sie nach außen hin als Feigenblatt dienen sollten?
Darüber denke ich nicht nach. Ich hab mich gewundert, dass andere nicht genannt werden und ich schon genannt werde. Die Frage, warum man das getan hat, bereitet mir keine schlaflosen Nächte.