Hundert Prozent Ökostrom klingen visionär. Aber sind sie auch leistbar? Nicht Solar- und Windkraftwerke treiben die Kosten, so eine Studie des MIT, sondern die nötigen Stromspeicher.
Wien. Während Österreichs Energiewirtschaft darüber brütet, wie sie das Land gemäß den politischen Wünschen 2030 vollständig mit Ökostrom versorgen soll, stehen andere Energiewende-Vorreiter schon wieder auf der Bremse. Die deutsche Bundesnetzagentur fordert etwa, die bestehende Obergrenze für neu zu bauende Windkraftanlagen im Norden des Landes deutlich zu senken.
Ein fatales Signal, kritisiert die Ökostrombranche. Doch der unpopuläre Vorstoß hat einen handfesten Hintergrund: Die Bundesnetzagentur ist verantwortlich dafür, die Stabilität des Stromnetzes zu gewährleisten. Und das war mit Kohle-, Gas- und Atomkraftwerken deutlich leichter zu bewerkstelligen als mit Solar- und Windkraftanlagen, deren tatsächliche Produktionsleistung komplett vom Wetter abhängt. Das macht nicht nur ein fossiles Back-up notwendig, sondern lastet auch auf den Netzen. Nachbarländer wie Polen haben sich bereits vom deutschen Nachbarn abgekoppelt, weil ihre Stromnetze an windigen Sommertagen mit dem Überfluss an deutschem Ökostrom komplett überfordert waren.