Hofer bremst Tschürtz ein: "Koalition mit SPÖ nicht möglich"

Norbert Hofer
Norbert HoferAPA/HANS KLAUS TECHT
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Der Obmann der FPÖ im Burgenland wünscht sich eine Regierung mit Doskozil als Kanzler, Bundesparteichef Hofer peilt hingegen weiterhin Türkis-Blau an.

Der designierte FPÖ-Obmann Norbert Hofer weist den Wunsch seines burgenländischen Landesparteichefs Johann Tschürtz nach einer rot-blauen Koalition im Bund unter Führung von SPÖ-Landeshauptmann Hans Peter Doskozil zurück. In einer Aussendung bekräftigt Hofer das Ziel der FPÖ, die Koalition mit der ÖVP fortzusetzen.

"Ich habe Verständnis dafür, dass Johann Tschürtz aufgrund der guten Zusammenarbeit zwischen SPÖ und FPÖ im Burgenland auch andere Koalitionsvarianten andenkt. Auch ich schätze Hans Peter Doskozil. Eine Koalition zwischen SPÖ und FPÖ nach der Nationalratswahl am 29. September ist jedoch nicht möglich", sagte Hofer.

Die SPÖ befände sich in einer Phase der Schwäche, weshalb diese Variante schon rechnerisch nicht möglich sei. Zudem würden weite Teile der SPÖ eine Koalition mit der FPÖ im Rahmen einer Ausgrenzungsstrategie weiterhin ausschließen, argumentierte der FPÖ-Chef.

Hofer geht davon aus, dass die SPÖ nach der Nationalratswahl nicht in der Regierung vertreten sein wird und außerdem hinter die FPÖ zurückfallen könnte. "Und ich werde sicherlich nicht den Dritten zum Ersten machen", hält Hofer fest.

Treffen mit Kurz abgesagt

Ein Treffen mit ÖVP-Obmann Sebastian Kurz hat Hofer abgesagt. "Ich habe das Treffen auf nach dem Wahltag verschieben lassen. In der Hitze des Wahlkampfes sind Arbeitsgespräche nicht sinnvoll. Es ist besser, sich nach der Wahl zusammenzusetzen", erklärt Hofer in der Tageszeitung "Österreich". Mit SPÖ-Vorsitzender Pamela Rendi-Wagner und mit Grünen-Chef Werner Kogler hat sich Kurz bereits getroffen, ein Termin mit Neos-Obfrau Beate Meinl-Reisinger steht noch aus.

Obwohl Hofer eine Koalition seiner FPÖ mit der SPÖ ausgeschlossen hat, warnte ÖVP-Generalsekretär Karl Nehammer in einer Aussendung neuerlich vor einer rot-blauen Zusammenarbeit. Seiner Ansicht nach nimmt Rot-Blau mit der Aussage von Tschürtz Form an.

(APA)

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