In der FPÖ geschieht gerade etwas – für österreichische Verhältnisse – höchst Ungewöhnliches: Die Partei äußert Koalitionspräferenzen. Auch wenn sie nicht überall gleich sind.
War es Überzeugung, die Johann Tschürtz zu der Aussage veranlasste, taktisches Kalkül oder doch vielleicht nur Geltungsdrang? Als wollte auch er einmal, wie sein Koalitionspartner, Österreich aus dem Burgenland heraus einen guten Ratschlag erteilen, äußerte der freiheitliche Landesparteiobmann einen Wunsch: Nach der Nationalratswahl am 29. September könnte doch, „wenn die SPÖ ein bisschen zulegt und wir auch ein bisschen zulegen“, Rot-Blau im Bund regieren. Allerdings nicht mit der jetzigen SPÖ-Chefin, Pamela Rendi-Wagner. Sondern mit Burgenlands Landeschef, Hans Peter Doskozil. Vizekanzler solle FPÖ-Obmann Norbert Hofer sein. Beide seien sehr umsetzungswillig, da würde „nicht nur geplappert“.
Das kam dann doch überraschend. Auch für die Freiheitlichen in Wien. Eine Koalition zwischen SPÖ und FPÖ ist derzeit laut Umfragen nicht sonderlich beliebt. Überhaupt planen die Freiheitlichen, bei der Wahl nach der ÖVP Platz zwei zu belegen. Warum also in der Konstellation nur den Vizekanzler fordern? „Zu schwach, zu zerstritten, zu links“, schrieb der FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky daher über die SPÖ auf Facebook.