Champions League: Der Lask gibt ein fulminantes Debüt

SOCCER - CL quali, Basel vs LASK
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Österreichs Vizemeister hat das Hinspiel beim favorisierten FC Basel von Trainer Marcel Koller 2:1 gewonnen, die Tür zum Play-off der Millionenliga steht weit offen.

Auch wenn es die Klubverantwortlichen immer wieder betonen – spätestens seit Mittwochabend ist der Lask kein Außenseiter mehr. National sowieso nicht, denn da mussten sich die Linzer zuletzt nur der Red-Bull-Übermacht aus Salzburg beugen. Und nun sorgten sie auch international für Aufsehen. Österreichs Vizemeister besiegte im Hinspiel der dritten Runde der Champions-League-Qualifikation sein Schweizer Pendant, den FC Basel, mit 2:1. Am Dienstag steigt das Rückspiel in Linz.

„Ich bin nicht überrascht“, erklärte der neue Lask-Coach Valerien Ismael. „Riesenkompliment an meine Mannschaft. Wir sind unserer Linie treu geblieben, sind nachgegangen und wollten den Gegner unter Druck setzen. Das ist uns gelungen.“

Mit dem Wissen, dass auch der Verlierer dieses Duells zumindest in der Gruppenphase der Europa League weiterspielen darf, konnten die Linzer im regnerischen Basler St. Jakob-Park (20.470 Zuschauer, darunter 1000 mitgereiste Lask-Fans) befreit aufspielen. Eingespielt ist die Truppe ohnehin, die Kombinationen funktionieren auch in der neuen Saison. Das hat sich seit der Übernahme von Ismael im Sommer nicht geändert, das zeigt auch die bisher makellose Bilanz in der Bundesliga.

Der erste Lask-Auftritt in der Champions-League-Qualifikation überhaupt wurde dann aber eine zweikampflastige Partie ohne spielerische Glanzpunkte. Dennoch: Der Lask war die gefährlichere Mannschaft. Trotz Verletzungspech (Verteidiger Christian Ramsebner musste in der 17. Minute mit einer Oberschenkelverletzung vom Feld) hätte Joao Klauss nach gut 20 Minuten treffen können, eigentlich müssen. Basler Highlight in Hälfte eins war ein Abseits-Tor von Afimico Pululu (34.).

Kapitän Gernot Trauner per Kopf nach einem Eckball (50.) – die Linzer sind nicht zu Unrecht für ihre effizienten Standardsituationen bekannt – und Klauss nach einem flott gespielten Konter (82.) belohnten mit ihren Toren dann die ambitionierte Vorstellung der Gäste. Den späten Anschlusstreffer der Eidgenossen erzielte Luca Zuffi (87.). Im Finish, als die Linzer Kräfte schwanden, war Lask-Goalie Alexander Schlager hellwach (81., 93.). Die Zahlen am Ende: 51 Prozent Ballbesitz für den Lask und ein Plus bei den Abschlüssen (15:8).

Marcel Koller, der prominente Trainer der favorisierten Basler, konnte nicht zufrieden sein. Dem ehemaligen ÖFB-Teamchef (2011 bis 2017), der beim Schweizer Fußball-Aushängeschild erst kürzlich als Sieger aus einem Machtkampf mit dem inzwischen zurückgetretenen Sportdirektor Marco Streller hervorgegangen war, fiel aber auch nicht viel ein, um die Heimniederlage noch abzuwenden. Allerdings war Basel ohne seinen Topstürmer Albian Ajeti angetreten. Der Schweizer Nationalspieler steht vor einem Transfer zu West Ham und fehlte im Kader.

„Noch so einen Fight“

Kollers Gegenüber, Lask-Coach Ismael, hat in seiner Zeit als Aktiver mit Bayern München und Werder Bremen schon in der Champions League gespielt. Nach seinem fulminanten Debüt als Trainer im Europacup erklärte der 43-jährige Franzose den Fahrplan für das Rückspiel gegen die Eidgenossen am Dienstag in Linz: „Es gilt, noch einmal so einen Fight abzuliefern. Dieses Mal aber mit unseren Fans im Rücken.“ (joe)

Champions League 3. Qualifikationsrunde

FC Basel – Lask 1:2 (0:0). Tore: Zuffi (87.) bzw. Trauner (50.), Klauss (82.).

Rückspiel am 13. August in Wien.

Der Sieger trifft im Play-off um die Gruppenphase auf Club Brügge oder Dynamo Kiew (Hinspiel: 1:0). Der Verlierer spielt in der Europa-League-Gruppenphase.

(red.)

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