Model-Allianz schreibt offenen Brief an Victoria's Secret

Arbeitsbeziehungen zu Victoria's Secret wurden genutzt, um junge Models zu locken und zu missbrauchen.
Arbeitsbeziehungen zu Victoria's Secret wurden genutzt, um junge Models zu locken und zu missbrauchen. (c) imago/MediaPunch (RW)
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Über 100 Models fordern das Unterwäscheunternehmen auf, sexuelle Übergriffe in der Modebranche einzudämmen.

Als Model Karriere machen, davon träumen viele junge Mädchen. Doch hinter der glamourösen Fassade sieht die Realität oft ganz anders aus. Ungeregelte Arbeitszeiten, schlechte Bezahlung und sexuelle Übergriffe gehören für viele junge Models zum Alltag.

Die US-amerikanische Model-Allianz hat es sich deshalb zur Aufgabe gemacht, gegen die Schattenseiten der Industrie vorzugehen. In einem offenen Brief, der von über 100 Models, darunter etwa Doutzen Kroes, Christy Turlington und Milla Jovovich unterschrieben worden, fordert sie nun Victoria's Secret auf, gegen sexuelles Fehlverhalten vorzugehen.

Erst kürzlich berichtete Model Maria Farmer in der „New York Times", dass Milliardär Jeffrey Epstein sie während eines Castings für Victoria's Secret sexuell belästigt habe. Andere Models berichteten, von den Fotografen Timur Emek, David Bellemere und Greg Kadel belästigt worden zu sein.

Chance für Veränderung

Die Model-Allianz meldete sich nun mit einem offenen Brief bei Victoria's Secret CEO John Mehas. Obwohl die Anschuldigungen nicht direkt an den Unterwäscheriesen gerichtet sind, spielt das Unternehmen doch eine entscheidende Rolle, die Situation zu verbessern. Man sei "zutiefst beunruhigt, dass diese Männer offenbar ihre Arbeitsbeziehungen zu Victoria's Secret genutzt haben, um verletzliche Mädchen zu locken und zu missbrauchen", heißt es in dem Brief.

Victoria's Secret solle deshalb das Respect-Programm implementieren, das von der Model-Allianz entwickelt wurde und ein Regelwerk bezüglich der richtigen Verhaltensweisen beinhaltet. Außerdem gibt es Models die Möglichkeit, anonym Beschwerde einzureichen. Darüber hinaus wird ein präventives Programm gegen sexuelle Belästigung angeboten.

"Victoria's Secret hat die Chance ein Anführer zu werden, Kräfte und Einfluss zu nutzen, um die Veränderungen in der Industrie zu erwirken, die so dringend nötig sind", heißt es weiter.

Dann geht es vielleicht auch mit dem Image und den Verkaufszahlen wieder bergauf. Nur mit dem Engagement eines Transgender-Models alleine wird das wohl nicht möglich sein.

(chrile )

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