Der steirische SPÖ-Chef nennt eine Zusammenarbeit mit der FPÖ „sehr unwahrscheinlich“. Zu Schwarz-Rot sagt er: "Jeder kennt mittlerweile die Halbwertszeit der Zusammenarbeit mit Sebastian Kurz."
Der steirische SPÖ-Landesparteichef und Landeshauptmann-Stellvertreter Michael Schickhofer hält eine rot-blaue Koalition auf Bundesebene für wenig wahrscheinlich. Das wäre zu viel Risiko mit den Freiheitlichen, sagte er am Freitag. Für die Steiermark-Wahl im Frühjahr 2020 peilt er den Landeshauptmannsessel an: "Da würde ich mich am wohlsten fühlen, wir haben eine hohe Gestaltungskraft, die für den ersten Platz spricht." 2015 wurde die SPÖ bei der Wahl zwar knapp vor der ÖVP Erste, aber SPÖ-Landeshauptmann Franz Voves überließ das Amt Hermann Schützenhöfer von der ÖVP.
Die Ausgangslage für die Landtagswahl beurteilte Schickhofer als gut. "Es läuft gut in der Steiermark, weil Personen mit Grundwerten und guten Grundzugängen zur Politik am Werk sind."
"Jeder kennt Halbwertszeit der Zusammenarbeit mit Kurz"
Auf Bundesebene kann sich der steirische SPÖ-Chef eine Zusammenarbeit mit den Blauen nicht wirklich vorstellen. "Man muss sich ja fragen, was steckt da alles in der FPÖ? Jede Kooperation ist da eine äußerst risikoreiche, ich halte diese Variante für sehr unwahrscheinlich." Den aktuellen Umfragen zufolge ist bei der Nationalratswahl im September auch nicht mit einer rotblauen Mehrheit zu rechnen.
Was Schwarz-Rot betrifft, lägen die Dinge auf Bundesebene anders als in der Steiermark: "Jeder kennt mittlerweile die Halbwertszeit der Zusammenarbeit mit Sebastian Kurz."
>>> Umfragen: Rot-Blau weit entfernt von einer Mehrheit
Die steirische Koalition mit der ÖVP hält Schickhofer durchaus für vorbildlich. "Bei uns wird auch heftig diskutiert, aber wir bringen etwas weiter. Deswegen braucht man ja den steirischen Stil."
Zu aktuellen Debatten - etwa über die E-Mail-Affäre des Tiroler SPÖ-Chefs Georg Dornauer - wollte sich Schickhofer nicht äußern: "Ich bin Gestalter, kein Kommentator." Zur Frage, ob parteilose Minister eine Zeit lang umfehdete Ministerien wie etwa das Innenministerium führen sollten, meinte Schickhofer: "Das Kriterium ist vielmehr, ob ein Minister charakterlich geeignet ist und integer arbeitet."
(Peter Kolb/APA/Red. )