Das Paradoxon der Wegwerfgesellschaft

Gebäude und Infrastruktur sichern unseren guten Entwicklungsstand. Dieser könnte auch mit niedrigerem Ressourcenaufwand erhalten bleiben, sagen Sozialökologen.
Gebäude und Infrastruktur sichern unseren guten Entwicklungsstand. Dieser könnte auch mit niedrigerem Ressourcenaufwand erhalten bleiben, sagen Sozialökologen.(c) REUTERS (Anton Vaganov)
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Straßen, Gebäude, Infrastruktur und Maschinen beeinflussen den Ressourcenverbrauch maßgeblich. Aktuell wird die Hälfte des gesamten Materialverbrauchs weltweit für ihre Anhäufung verwendet. Das ist wenig nachhaltig.

Appelle, das individuelle Verhalten zu ändern, um den Klimawandel nicht weiter zu befeuern, lassen Helmut Haberl vom Institut für Soziale Ökologie der Boku Wien nur nachsichtig lächeln. „Auch wenn Sie sich in jedem Lebensbereich vorbildlichst verhalten, bleibt Ihr ökologischer Fußabdruck wesentlich größer als jene Fläche, die pro Erdbewohner verfügbar ist – einfach weil Sie in Österreich leben. Sie sind – ob Sie wollen oder nicht – in ein bestimmtes Ressourcennutzungsmuster eingebunden.“

Der Sozialökologe erforscht mit einer 2,5 Mio. Euro hohen EU-Förderung (ERC-Advanced-Grant) gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen der Boku und der Berliner Humboldt-Universität den gesellschaftlichen Stoffwechsel – also den Ressourcenverbrauch in Form von Energie und Material. Dieser beeinflusst das Klima und die Ökosysteme, weshalb ein besseres Verständnis seiner Wechselwirkung mit der gesellschaftlich-wirtschaftlichen Entwicklung zentral für die Nachhaltigkeitstransformation ist.

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