Irans Kurden wittern bisher beste Chance auf Sturz des Regimes

DPKI-Kämpfer in den Bergen des Nordirak unweit der iranischen Grenze.
DPKI-Kämpfer in den Bergen des Nordirak unweit der iranischen Grenze.(c) Sebastian Backhaus
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Der internationale Druck auf Teheran nährt Hoffnungen vieler Gegner des Staates auf ein Ende der klerikalen Regierung. Auch, weil die rund zehn Millionen Kurden im Iran immer selbstbewusster und militanter auftreten, reagiert das Regime mit Repression und greift Milizen der Kurden im Grenzraum zum Irak an. Eine Reportage aus einem kurdischen Camp in den nordirakischen Bergen.

Zaitun saß im Schatten der Walnussbäume, die eine Lichtung hoch oben im nordirakischen Teil des Zagros-Gebirges einrahmten. Mit dem Blick auf die glänzenden Schneefelder des 3611 Meter hohen Cheek Dar, der die Grenze zum Iran markiert, hat sie auf einem Gasbrenner Mittagessen gekocht. Es sollte Kartoffeln mit Tomaten und Faschiertem geben. Ihre beiden Brüder haben schon großen Hunger, sie ernten seit dem frühen Morgen Gurken.

Zum Essen ist es dann nicht mehr gekommen. Gegen halb zwölf schlagen Artilleriegranaten ein, und die goldgelben Getreidefelder fangen Feuer. Es raucht und qualmt überall. In Panik laufen die Geschwister zum Fluss, der neben ihrem Lager ins Tal rauscht, suchen Schutz zwischen großen Felsen am Ufer. Aber eine Drohne erspäht die drei und feuert eine Rakete ab. Die erst 17-jährige Zaitun ist sofort tot. Ihr zwei Jahre älterer Bruder Ali wird lebensgefährlich verwundet. Nur der 13-jährige Sirwan hat Glück. Ein Metallsplitter jagt durch seinen Oberarm, aber sonst fehlt ihm nichts.

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