Wo die „Gstetten“ zur Stadt wird

Mirjam Reither
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Das Nordbahnviertel, bald Wohn- und Arbeitsort für 40.000 Menschen, wirkt noch etwas leblos. Anrainer wollen das ändern, und mischen sich dabei auch in die Stadtplanung ein.

Breite, betonierte Gehsteige, gläserne Fassaden, die ein klein wenig an eine New Yorker Straßenflucht erinnern, große moderne Wohnblöcke mit gepflegt begrünten Balkonen – im Nordbahnviertel im zweiten Wiener Gemeindebezirk wirkt alles sauber, akkurat, so gar nicht typisch wienerisch. Und auch ein wenig leblos.

Es sei eine „Schlafstadt“, sagen manche – die Menschen schlafen in den vielen neu gebauten Wohnungen, oder arbeiten in den großen Bürokomplexen. Aber es gibt kaum Lokale, außer Supermärkte keine Geschäfte. Das Leben ist nicht vergleichbar mit jenem auf der anderen Seite der Bahn, im alten Teil der Leopoldstadt, wo Bauernmärkte, hippe Bars und die multikulturelle Herkunft der Bewohner das Straßenleben prägen.

Dass ihr Viertel leblos ist, dagegen wehrt sich Cornelia Spiola. „Es sieht schon ein bisschen clean aus, weil so viel Neubau ist“, gibt die Anrainerin zu. „Aber man hat trotzdem das Gefühl, dass man in einem Dorf lebt“, meint die Anrainerin.


Grätzelaktivitäten. Spiola ist eine der vielen Bewohnern des Viertels, die sich im neu entstehenden Stadtteil engagiert, um das am Reißbrett entstandene Areal zu ihrem Grätzel zu machen. Seit fast sechs Jahren lebt sie in einem partizipativ organisierten Wohnbau, im Erdgeschoß betreibt Spiola mit einigen anderen die Greißlerei „Salon am Park“, die mit einem integrierten Kaffeehaus auch als Grätzeltreffpunkt fungieren soll. „Wir bemühen uns, dass Leben herkommt“, sagt Spiola. „Aber das Viertel hat jetzt schon eine enorme Lebensqualität“, meint sie.

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