Kriecherl: Das Gold des Waldviertels

Hubert und Ottilie Hackl unter den Kriecherlbäumen – die viele Früchte abwerfen.
Hubert und Ottilie Hackl unter den Kriecherlbäumen – die viele Früchte abwerfen.(c) Clemens Fabry
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Im südlichen Waldviertel verarbeiten Hubert und Ottilie Hackl mit dem Kriecherl eine Frucht, die einst jeder auf dem Hof hatte. Sie machen daraus Schnaps – aber nicht nur.

„Plock“, macht es unter dem Kriecherlbaum. „Plock, plock.“ Zumindest alle ein, zwei Minuten fällt ein Kriecherl von einem der drei Bäume, mitunter auch zwei, drei auf einmal. Kein Wunder, dass die Wiese darunter dicht bedeckt ist mit den kleinen, grüngelben Früchten. „Manchmal liegen sie wirklich wie ein Teppich“, sagt Ottilie Hackl (48). Dabei hat sie erst am Vortag alles aufgeklaubt – an die hundert Kilo, schätzt ihr Mann, Hubert Hackl (50).

Hubert und Ottilie Hackl gehören mit ihrem Nebenerwerbshof in Artstetten zu jenen, die sich auf die Verarbeitung der charakteristischen Waldviertler Frucht spezialisiert haben: Sie machen daraus den typischen Edelbrand, außerdem Likör, Nektar, Marmelade, Chutney und Kriecherlsenf. Ein besonders mühseliger Teil der Arbeit steht aber ganz am Anfang: das Aufklauben. „Ein Kriecherl ist reif, wenn es herunterfällt“, sagt Hubert Hackl. „Wenn es heruntergeschüttelt wird, merkt man das: Es ist geschmacklich nicht fertig.“

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