Im Swing der Sixties: Als Japaner sexy wurden

Die redundanten Klappscheinwerfer wurden dem Toyota 2000 GT im letzten Moment eingepasst. Jaguars E-Type schwingt immer mit.
Die redundanten Klappscheinwerfer wurden dem Toyota 2000 GT im letzten Moment eingepasst. Jaguars E-Type schwingt immer mit.(c) Harald Dawo
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Mehr als jeder zweite verkaufte Toyota in Europa ist ein Hybridmodell – vernünftig und sparsam. Es gibt aber auch eine andere, wilde Seite der Marke, und die zeigte sich erstmals 1965.

Die Aufholjagd war atemberaubend. Japans Autoindustrie in den Fünfzigerjahren – der Begriff ist fast eine Anmaßung, so wenige Autos wurden in dem Land damals gebaut. Der Modernisierungsschub erhielt in der kleinteilig-agrarisch geprägten Nation, die noch keine Schnellstraßen kannte, gerade seine ersten Zündfunken. Die verheerende Niederlage im Weltkrieg wirkte auch nicht gerade als Turbo. Im Jahr 1950 bauten Japans Autohersteller keine 1600 Fahrzeuge.

An allem mag es gemangelt haben, nicht aber an Entschlossenheit und Ehrgeiz. Pikanterweise half auch ein anderer Krieg, die Produktion kräftig hochzufahren: Für ihre Intervention in Korea ließ die Siegermacht USA ihren militärischen Fuhrpark quasi vor Ort produzieren, in Japan. 1960 hatte das Land seine Autoproduktion schon verhundertfacht.

In großen Schritten ging es weiter voran. Japans Entwickler und Autobosse reisten neugierig um die Welt, vor allem nach Europa, um unsere Straßen und die davongeeilte Konkurrenz zu studieren. Was mag ein junger japanischer Ingenieur gedacht haben, als er 1961 Jaguars E-Type zum ersten Mal sah? Der zweite Gedanke, bei aller Verehrung für diese betörende Schönheit in Chrom und Blech, muss jedenfalls gewesen sein: Das können wir auch. Überhaupt galt: Gute Ideen werden ja noch nicht schlechter, wenn man sie kopiert.

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