Mit einem 5:1 über Mattersburg gelingt der Wiener Austria der erste Saisonsieg. Ob es sich um den erhofften Befreiungsschlag handelt, bleibt abzuwarten.
In der dritten Runde der neuen Bundesligasaison hat nun auch die Wiener Austria angeschrieben. In dieser Höhe war das 5:1 in Mattersburg aber in den kühnsten violetten Träumen nicht erwartet worden, auch wenn Verteidiger Florian Klein die Partie ob der jüngsten drei Niederlagen in Folge schon als „Spiel des Jahres“ bezeichnet hatte. „Heute hat viel geklappt“, meinte Austria-Coach Christian Ilzer. „Schlüssel war sicher auch die frühe Führung.“
Nicht nur das frühe Tor von Matchwinner Christoph Monschein spielte den Wienern in die Karten. Auch die Tatsache, dass Mattersburg offensiv nicht stattfand, von einem kurzen Aufbäumen zu Beginn der zweiten Hälfte abgesehen. Aber da befand sich die Austria längst auf der Siegerstraße: Monschein hatte am schnellsten reagiert und alleine vor Mattersburg-Goalie Markus Kuster eingenetzt (3.). So blieb nicht einmal Zeit, dass sich bei der Austria Verunsicherung breitmachen hätte können – das war zumindest der ursprüngliche Plan der Hausherren gewesen.
Monscheins zweiter Treffer, ein vollendeter Stanglpass, gelang ebenfalls nach einem Mattersburger Ballverlust (38.). Zwei Geschenke also, mit denen die Burgenländer die eigentlich angeschlagenen Wiener wieder aufgerichtet haben. Dann staubte noch der eingewechselte Alexander Grünwald nach Monschein-Schuss ab (56.), und Monschein war es auch, der die Vorlage zum 4:0 von Dominik Fitz besorgte (58.).
Den Endstand stellte der nicht zu bändigende 26-Jährige dann selbst her. Sehenswert ließ er bei seinem dritten Treffer Gegenspieler und Tormann stehen, verteidigt wurde aber auch in dieser Situation bestenfalls halbherzig (83.). Zwischenzeitlich hatte Andreas Gruber den Mattersburger Ehrentreffer erzielt (78.). Wermutstropfen für die Austria war die Verletzung von Defensivakteur Michael Madl (Seitenband).
Fazit: Viele Austria-Tore, spielerisch aber stellte der Gegner keinen Prüfstein dar, Monschein und Co. hatten leichtes Spiel. Ein erster Schritt der Austria aus der Krise also. Ob es sich um den erhofften Befreiungsschlag handelt, ist fraglich. Zu harmlos im Angriff, zu fehleranfällig in der Defensive präsentierte sich Mattersburg.
„Wir brauchen nicht in Euphorie ausbrechen“, meinte Trainer Ilzer. „Ein sehr wichtiges Ergebnis für unseren Weg, wir müssen aber genauso hart weiterarbeiten.“ Weiter geht es für die Austria am Donnerstag in der Europa-League-Qualifikation. Bei Apollon Limassol gilt es, ein 1:2 aufzuholen.
(joe)