Das Weltwirtschaftsklima kühlt deutlich ab

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Der Handelskonflikt belastet die Weltkonjunktur. Der Ifo-Index geht von minus 2,4 Punkte auf minus 10,1 Punkte zurück.

Die Verschärfung des Handelskonflikts belastet die Weltkonjunktur, in der Folge hat sich das Weltwirtschaftsklima weiter eingetrübt. Der Indikator des Münchner Ifo-Instituts sank aktuell von minus 2,4 Punkte auf minus 10,1 Punkte. Die Verschärfung des Handelskonflikts belaste die Weltkonjunktur beträchtlich, erklärte das Ifo-Institut am Montag. Das Wirtschaftsklima verschlechterte sich demnach in allen Regionen.

Sowohl die Beurteilung der aktuellen Lage als auch die Erwartungen an die kommenden Monate trübten sich demnach deutlich ein. In den fortgeschrittenen Volkswirtschaften und den asiatischen Schwellen- und Entwicklungsländern revidierten die befragten Experten sowohl die Lagebeurteilung als auch die Erwartungen nach unten. In Lateinamerika, in der Gemeinschaft unabhängiger Staaten und im Nahen Osten und Nordafrika fiel dagegen nur die Lagebeurteilung ungünstiger aus, während die Einschätzungen für die kommenden Monate in etwa unverändert blieben.

Die vom Ifo befragten Experten erwarten insgesamt ein deutlich schwächeres Wachstum des Welthandels. Die Handelserwartungen liegen auf dem niedrigsten Niveau seit Beginn des Handelskonflikts im vergangenen Jahr. Die Befragten erwarten zudem einen schwächeren privaten Konsum, eine niedrigere Investitionstätigkeit und rückläufige kurz- und langfristige Zinsen.

Südkorea streicht Japan von "weißer Liste"

Die schwächeren Zahlen haben sich bereits abgezeichnet. So haben laut einer EY-Studie die chinesischen Investoren zurückgehalten. Demnach ist die Zahl der Firmenübernahmen durch Investoren aus China in Europa deutlich im Rückwärtsgang. In Österreich ist sie gar zum Erliegen  gekommen.

Auch hatte sich unter dem Druck des Handelsstreits mit den USA das Wachstum in China im zweiten Quartal des Jahres auf 6,2 Prozent verringert. Damit wächst die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt so langsam wie seit fast drei Jahrzehnten nicht mehr. Im Konflift mit der USA hat der chinesische Konzern Huawei Jobs in den USA gestrichen.

Im Handelsstreit mit Japan schkägt Südkorea jetzt zurück und wird den östlichen Nachbarn von seiner sogenannten weißen Liste bevorzugter Handelspartner streichen. Die Maßnahme trete Anfang September in Kraft, teilte das südkoreanische Handelsministerium am Montag mit.

ifo-Index

Das Institut befragt alle drei Monate Experten aus mehreren Ländern zur Konjunkturentwicklung und zu anderen Wirtschaftsdaten. An der jüngsten Erhebung im Juli 2019 nahmen den Angaben zufolge 1.173 Experten aus 116 Ländern teil.

(APA/AFP)

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