Donatella Versace entschuldigt sich bei China

(c) REUTERS (Allison Joyce)
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Ein T-Shirt, auf dem Hongkong und Macau als eigene Nationen dargestellt werden, erzürnt die Gemüter.

Modische Kontroversen in China haben bereits Dolce & Gabbana hinter sich, die mit einer rassistischen Kampagne einen wahren Shitstorm auf sich zogen, eine Modeschau in Shanghai absagen musste und teilweise boykottiert wurden. Ganz so schlimm ist es bei Versace zwar nicht, doch auch hier macht sich Designerin Donatella Versace schnell daran, sich zu entschuldigen.

Konkret geht es um T-Shirts, die auf der chinesischen Social-Media-Seite "Weibo" stark kritisiert wurden. Auf dem Kleidungsstück ist eine Liste von Städten angeführt, darunter etwa New York - USA, Bejing-China, aber auch "Hong Kong - Hong Kong" und Macau - Macau". Dabei befinden sich Hongkong und Macau auf chinesischem Staatsgebiet, es hätte also "Hong Kong - China" und "Macau - China" heißen müssen.

Das vor allem deshalb nicht gut an, weil souveräne Stadtstaaten zwar Teil des chinesischen Staatsgebietes, allerdings politisch unabhängig sind. Der Volksrepublik China ist das schon länger ein Dorn im Auge, die T-Shirts werden als Nichtanerkennung der Staatsgrenzen empfunden.

Auch die bekannte chinesische Schauspielerin Yang Mi, kündigte ihre Zusammenarbeit mit der italienischen Modemarke. Auf Weibo erklärte sie: "Chinas territoriale Integrität und Souveränität sind heilig und unantastbar."

Versace distanziert sich von politischer Aussage

Donatella Versace machte via Instagram und Weibo klar, dass man damit keine politische Aussage tätigen wollte. „Es tut mir sehr leid, dass unserer Firma dieser unglückliche Fehler unterlaufen ist, der aktuell auf diversen Social Media-Plattformen diskutiert wird. Es war nie meine Intention die Souveränität Chinas anzuzweifeln. Deswegen möchte ich mich persönlich für unsere grobe Ungenauigkeit entschuldigen und für all den Ärger, den diese hervorgerufen hat."

Mit China darf es sich Versace tatsächlich nicht verscherzen. China ist für das Unternehmen einer der wichtigsten Märkte, fast 46 Prozent der Gesamteinnahmen kommen aus dem asiatischen Markt, wie Versace-Geschäftsführer Jonathan Akeroyd gegenüber der "Financial Times" erklärte.

Ein Fauxpas dieser Art passierte schon der US-Modekette Gap. T-Shirts mit einer falschen Karte von China, auf der Taiwan und Teile des Südchinesischen Meeres fehlten, wurden verkauft.

(Red. )

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