Beate Meinl-Reisinger versuchte das Gespräch mit Moderator Tobias Pötzelsberger zu nutzen, um die Neos als breitenwirksamere Partei zu positionieren.
Ja, das Wetter: Das passende Gesprächsthema für Menschen, die sich erst kennen lernen. Im Falle von Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger und ORF-Moderator Tobias Pötzelsberger war es nicht nur eine Gelegenheit für Smalltalk, sondern auch ein wichtiger Faktor für ihr Treffen. Es fand nicht im geschlossenen Raum, sondern im gemütlichen TV-Garten des ORF-Sommergesprächstudios statt. Und das, obwohl noch vor eineinhalb Stunden „Weltuntergangsstimmung“ geherrscht hatte, wie es Pötzelsberger nannte.
Nach einer kurzen Gesprächsrunde am Stehtisch (wir lernen: Meinl-Reisinger urlaubt in Bad Aussee, und Neos – nicht die oder das, sondern ohne Artikel – sind ein Kofferwort) wird sitzend über die ungemütlicheren Themen gesprochen. Sie alle führen für Meinl-Reisinger zu dem Fazit: Sie will die Neos als einzige, ehrliche und breitenwirksame Oppositionspartei positionieren, die mehr als fünf Prozent bei der Nationalratswahl erhalten soll. Zum Beispiel, als Meinl-Reisinger zur schwierigesten „innenpolitischen Situation der Zweiten Republik“ gefragt wird, wie sie es selbst nennt: Also dem Koalitionsbruch von Türkis-Blau und der Frage, ob der Bundesregierung von ÖVP-Chef Sebastian Kurz das Misstrauen ausgesprochen werden sollte.