Neos fordern Koch-Lehre auch ohne Schnitzel

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Die Ausbildung zum Koch und Kellner soll auch Betrieben ohne heimischer Küche ermöglicht werden. Auch soll der Fachkräftemangel gelindert werden.

Die Gastronomie sucht händeringend Fachkräfte, doch Betriebe mit ausländischer Küche dürfen keine Lehrlinge ausbilden. Nach der bezeichnenderweise "Schnitzel-Verordnung“ genannten Regelung dürfen nur Lokale, die auch österreichische Küche anbieten, Lehrlinge engagieren. Nun fordern die Wiener Neos ein Aus für den Paragrafen, diese Bestimmung sei nicht mehr zeitgemäß, befand der Wirtschaftssprecher der Wiener Neos, Markus Ornig. Die Neos würden jedenfalls auch im Bund Druck machen, dass die Ausbildungsordnung geändert werde.

Zudem will die Partei eine Lehrlingsoffensive für die Gastro-Betriebe der Hauptstadt vorantreiben. Laut Neos behindere die bundesweit geltende Verordnung die Ausbildung. In einer Weltstadt wie Wien mit großer kulinarischer Vielfalt solle es auch möglich sein, dass etwa in Sushi-Lokalen oder in vegetarischen Lokalen Lehrlinge aufgenommen werden können: "Wir wollen, dass das Gesetz abgeschafft wird." Es führe dazu, dass derzeit nur in zehn Prozent der Betriebe junge Menschen ausgebildet werden.

Kritik an neuer Berufsschul-Regelung

Einen Anlassfall gab es zuletzt im "Aux Gazelles" in Mariahilf, das vor allem orientalische Speisen anbietet. Die Aufnahme eines Kellnerlehrlings - die offizielle Bezeichnung lautet inzwischen Restaurantfachkraft - war dort nicht möglich, wie Chefin Christine Ruckendorfer in der Pressekonferenz erläuterte. Der Betroffene hätte nicht als Koch gearbeitet, die Verordnung gelte aber auch für Servierkräfte. Die s wird von Brnachenvertretern in der Wirtschaftskammer mit drei speziellen Fertigkeiten, die ein Lehrling im dritten Lehrjahr beherrschen muss argumentiert: Tranchieren, Filetieren und Flambieren. Das sei im Berufsbild so vorgesehen und in vietnamesischen Küchen nicht möglich, da es dort nicht vorkomme.

Kritik setzte es heute auch an einer laut NEOS jüngst erfolgten Systemumstellung bei den Berufsschulen in Wien. Lehrlinge würden nun nicht mehr einmal die Woche an die Schule geholt, sondern fünf Wochen am Stück. Dies sei, zeigte sich Ornig überzeugt, durchaus sinnvoll. Aber durch eine "starre Bürokratie" geschehe es mitunter, dass mehrere Lehrlinge zur gleichen Zeit ausfallen. In Salzburg etwa werde mit den Unternehmen abgesprochen, welcher Turnus für die Auszubildenden gewählt wird.

(APA)

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