Die Vorwahl-Schlappe von präsident Macris ließ die Börsenkurse um 30 Prozent einbrechen.
Nach der Schlappe von Argentiniens Staatschef Mauricio Macri bei der Präsidentschaftsvorwahl sind die Börsenkurse des Landes dramatisch eingebrochen. Der Merval-Index in Buenos Aires stürzte am Montag um 30 Prozent ab. Bei der Vorwahl vom Sonntag war der wirtschaftsliberale Macri deutlich dem Bewerber Alberto Fernández aus dem peronistischen Mitte-links-Lager unterlegen.
Die Präsidentschaftswahl selbst soll am 27. Oktober stattfinden. Die Vorwahlen sind eine argentinische Besonderheit. Dabei sind alle Bürger, nicht nur Parteimitglieder, stimmberechtigt. Nach Macris Niederlage werden seine Chancen auf eine zweite Amtszeit gering eingeschätzt.
Infolge der Vorwahl brach auch der Kurs der Landeswährung gegenüber dem US-Dollar ein: Der Peso verlor um 14 Prozent an Wert.
Das südamerikanische Land steckt bereits seit vergangenem Jahr in einer Rezession. Die Inflation lag in den vergangenen zwölf Monaten bei 40 Prozent, die Arbeitslosenquote beträgt gut zehn Prozent.
Voriges Jahr hatte die argentinische Währung durch zwei Währungskrisen 50 Prozent ihres Wertes verloren. Die Regierung in Buenos Aires beantragte daher beim Internationalen Währungsfonds (IWF) ein Darlehen in Höhe von mehr als 57 Milliarden Dollar (50,87 Milliarden Euro).
Oppositionskandidat Fernández ist der frühere Kabinettschef der ehemaligen Präsidentin Cristina Kirchner. Kirchner, die sich an der Seite von Fernandez um das Amt der Vizepräsidentin bewirbt, hat ein ausgesprochen angespanntes Verhältnis zu ausländischen Investoren. In ihre Amtszeit fällt der Kampf gegen Anleihebesitzer, die sich nicht an staatlichen Umschuldungen beteiligen, sondern Kapital daraus schlagen wollten. Mit Kirchners Präsidentschaft wird auch der wirtschaftliche Niedergang des Landes in Verbindung gebracht.
(APA/AFP)