"...nicht zur Belastung werden": Inschrift auf Freiheitsstatue umgedichtet

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Die „Müden, die Armen“ seien nur willkommen, wenn sie der Öffentlichkeit nicht zur Last fielen, sagt der Leiter der US-Auslandsbehörde. Und: Das Gedicht beziehe sich auf Europäer.

Berühmt sind die Zeilen auf der Freiheitsstatue, die schon die Vorfahren vieler US-Amerikaner bei ihrer Ankunft in der „Neuen Welt“ begrüßte: "Gebt mir Eure Müden, Eure Armen, Eure geknechteten Massen, die frei zu atmen begehren, die bemitleidenswerten Abgelehnten Eurer gedrängten Küsten (...)“. Sie stammen aus dem Gedicht „The New Colossus“ der jüdischen Dichterin Emma Lazarus. Der Leiter der US-Einwanderungs- und Ausländerbehörde, Ken Cuccinelli, hat diese Zeilen nun in einem Interview mit dem Radiosender NPR (National Public Radio) sinnwidrig umgedichtet - und einige Stunden später noch eins draufgesetzt.

Cuccinelli hatte im Radio über eine Verschärfung der Regelung bei der Vergabe von dauerhaften Aufenthaltsgenehmigungen gesprochen. Auf die Frage der Radio-Moderatorin, ob die Worte auf der Freiheitsstatue in seinen Augen Teil des amerikanischen Ethos seien, erklärte Cuccinelli: „Das sind sie sicherlich. Gebt mir Eure Müden und Eure Armen, die auf ihren eigenen Füßen stehen können und nicht zu einer Belastung für die Öffentlichkeit werden.“

Green Card-Regeln werden verschärft

Am gleichen Tag hat Cuccinelli seine Äußerung gegenüber dem CNN-Journalistin Erin Burnett verteidigt - und zwar mit einer Präzisierung, die nun von einigen als möglicherweise rassistisch interpretiert wird. „Natürlich, das Gedicht hat sich auf Menschen, die aus Europa kamen, bezogen“, wo es eine Klassengesellschaft gegeben habe, sagte Cuccinelli da.

Den neuen Regierungsplänen zufolge können die Behörden Antragsstellern künftig eine Green Card verweigern, wenn sie auf staatliche Hilfsprogramme wie Lebensmittelhilfen oder Wohngeld angewiesen sind. Die Änderungen sollen Mitte Oktober in Kraft treten. Der Schritt hat heftige Kritik hervorgerufen.

(sim)

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