Stilling: "Strafdrohungen allein schützen kein Opfer vor Gewalt"

Ines Stilling
Ines StillingAPA/HELMUT FOHRINGER
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Die Frauenministerin drängt auf mehr Geld für den Opfer- und Gewaltschutz. Das türkis-blaue Gewaltschutzpaket sei aus Opfersicht "neutral" zu bewerten.

Frauenministerin Ines Stilling drängt auf mehr Geld für den Opfer- und Gewaltschutz. Es sei eine Erhöhung des Frauenbudgets notwendig, das derzeit rund zehn Millionen Euro ausmache, sagte Stilling am Mittwoch im Ö1-"Morgenjournal". Die Erhöhung müsse sich zumindest im Millionenbereich bewegen. Sie habe diesbezüglich schon Gespräche mit dem Finanzminister geführt.

Es brauche etwa mehr Geld für Beratungseinrichtungen und Projekte im Bereich des Gewaltschutzes. Das Gewaltschutzpaket der türkis-blauen Regierung sei aus Opfersicht "neutral" zu bewerten, so Stilling. Die darin vorgesehenen höheren Strafe sieht sie kritisch: "Strafdrohungen allein werden kein Opfer vor Gewalt schützen", sagt die Frauenministerin.

Im Vorfeld der geplanten Beschlussfassung in der Nationalratssitzung vor der Wahl im September sprach sie sich daher für Gespräche aus. Wenn sich dabei herausstelle, dass die eine oder andere Adaptierung zum Schutz der Opfer notwendig sei, werde "sicher niemand" dagegen sein.

>>> Bericht im Ö1-"Morgenjournal"

(APA)

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