FPÖ-Generalsekretär Hafenecker zu Razzien: "Die FPÖ ist nicht involviert - nur Privatpersonen"

FPÖ-Generalsekretär Hafenecker
FPÖ-Generalsekretär Hafenecker Clemens Fabry
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Christian Hafenecker schließt im „Presse"-Interview aus, dass die FPÖ Glücksspielunternehmen im Gegenzug für Personalbesetzungen Gesetzeserleichterungen in Aussicht gestellt hat. Ein Gespräch über Klima, Kurz und Kritik an der Historikerkommission.

Die Presse: Wann hatten Sie zuletzt Kontakt zu Heinz-Christian Strache oder Johann Gudenus?

Christian Hafenecker:
Das war bei der letzten Präsidiumssitzung unmittelbar nach Bekanntwerden des Ibiza-Videos.

Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft hat bei den beiden eine Hausdurchsuchung angeordnet. Haben Sie das aus den Medien erfahren?

Ja, wir haben dann nachgefragt, ob das stimmt. Aber die FPÖ ist nicht involviert – sondern lediglich Privatpersonen.

Privatpersonen, die früher hochrangige FPÖ-Funktionäre waren: Strache war Parteichef und Vizekanzler, Gudenus Klubchef.

Gudenus ist mittlerweile aus der Partei ausgetreten und auch Strache hat keine Parteifunktion inne.

Aber die Ex-Funktionen hängen mit der Razzia zusammen.

Jetzt muss erst einmal geklärt werden, was die Staatsanwaltschaft zutage fördert. Mir ist nicht bekannt, worum es konkret geht.

Können Sie ausschließen, dass die FPÖ Casinos Austria, Novomatic oder anderen Glückspielunternehmern im Gegenzug für Postenbesetzungen gesetzliche Erleichterungen in Aussicht gestellt hat?

Ich kann das definitiv ausschließen. Aber das Ibiza-Video ist schon länger bekannt. Hätte es in diese Richtung Verdachtsmomente gegeben, hätte man früher aktiv werden können. Dass das jetzt vor der Intensivwahlkampfphase passiert, ist interessant.

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