Die richtig großen Namen fehlten bisher in der Suche nach den neuen SPD-Vorsitzenden. Laut „Spiegel“ wollen Parteivize Stegner und Ex-Präsidentschaftskandidatin Schwan gemeinsam antreten.
Für die neue SPD-Spitze gibt es laut Informationen des Nachrichtenmagazins "Spiegel" ein neues Bewerberduo: Parteivize Ralf Stegner und Gesine Schwan, Chefin der SPD-Grundwertekommission, hätten am Mittwochvormittag gegenüber den drei Interimsvorsitzenden Malu Dreyer, Manuela Schwesig und Thorsten Schäfer-Gümbel ihre gemeinsame Kandidatur angekündigt. Die Bundespartei äußerte sich zunächst nicht.
Laut "Spiegel" wollen sich Schwan und Stegner am Freitag in Berlin öffentlich erklären. Der 59-jährige Stegner koordiniert seit Jahren den linken Flügel der Partei. Er gilt als Skeptiker der großen Koalition von SPD und CDU/CSU. Die 76-jährige Schwan hatte bereits öffentlich eine Kandidatur erwogen. Sie kündigte zuletzt an, die SPD wieder stärker an ihren Grundwerten ausrichten zu wollen. "Wir sind so schrecklich mutlos", hatte sie jüngst dem "Spiegel" gesagt.
Im Oktober wird abgetimmt
Die erste Vorstellungsrunde der Bewerber für den SPD-Vorsitz wird am 4. September in Saarbrücken organisiert. Insgesamt sind 23 Regionalkonferenzen geplant. Den Abschluss bilde am 12. Oktober eine Veranstaltung in München. Vom 14. bis 25. Oktober kann die SPD-Basis dann in einer Mitgliederbefragung über die künftige Parteiführung abstimmen. Je nach Ergebnis folgt noch eine Stichwahl. Die formale Entscheidung trifft ein Parteitag Anfang Dezember.
Bisher haben vier Bewerberduos (Stegner/Schwan inkludiert) sowie zwei Einzelkandidaten ihr Interesse bekundet, den SPD-Vorsitz zu übernehmen. Die nötige Unterstützung von mindestens fünf Unterbezirken oder einem Bezirk oder einem Landesverband hat dabei erst eines der Duos gesammelt. Es werden noch weitere Kandidaturen erwartet. Die Bewerbungsfrist endet am 1. September.
(APA/AFP)