Gewinn der DAX-Konzerne um 30 Prozent eingebrochen

File photo of a bull styrofoam figure pictured in front of the DAX board at the Frankfurt stock exchange
File photo of a bull styrofoam figure pictured in front of the DAX board at the Frankfurt stock exchangeREUTERS
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Im zweiten Quartal verdienten nur elf der insgesamt 30 Konzerne mehr als im Vorjahreszeitraum. Die schwächelnde Automobilindustrie zieht angrenzende Branchen nach unten.

Die Zeiten für Deutschlands Börsenschwergewichte sind härter geworden. Im zweiten Quartal brach der operative Gewinn (EBIT) der 30 DAX-Konzerne im Mittel um 30 Prozent auf insgesamt 25,4 Mrd. Euro gegenüber dem Vorjahreszeitraum ein, wie aus einer Analyse der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY hervorgeht.

Nur elf Konzerne konnten der Studie zufolge höhere Gewinne als im Vorjahreszeitraum verzeichnen. Der Gesamtumsatz - ohne Banken - stieg dagegen um 4,5 Prozent auf knapp 354 Mrd. Euro.

"Wir sehen gerade bei den Industrieunternehmen eine zunehmende Eintrübung: Die Auftragseingänge sinken, der Preiskampf wird härter, die Gewinne schrumpfen", sagte EY-Geschäftsführer Hubert Barth. Insbesondere die weltweite Konjunkturschwäche sowie die brodelnden Handelskonflikte belasteten die Geschäfte der größten Unternehmen des deutschen Aktienmarktes, hieß es in der Studie.

Die Folgen der schwächelnden Autokonjunktur machten sich bereits in angrenzenden Branchen wie dem Maschinenbau und der chemischen Industrie bemerkbar, ergänzte Mathieu Meyer, Mitglied der EY-Geschäftsführung. "Wir haben derzeit noch keine echte Krise. Aber zumindest in der Industrie sind wir nicht mehr weit davon entfernt." Angesichts dessen beobachte er vermehrt Sparprogramme der Firmen. "Zahlreiche Dax-Konzerne haben umfassende Kostensenkungsmaßnahmen angekündigt, die meist auch mit dem Abbau von Stellen verbunden sind."

Die Beschäftigtenzahl der DAX-Konzerne stieg zwar noch um 60.000 Mitarbeiter auf 3,85 Millionen Ende Juni. Doch die Dynamik verlor an Tempo: Im Vorjahreszeitraum hatten die Unternehmen noch 100.000 Stellen geschaffen.

(APA/dpa)

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