In Neuseeland wurde ein Fossil eines Riesenpinguins entdeckt, der vor rund 60 Millionen Jahren an der Küste lebte und etwa 1,60 Meter groß werden konnte.

In Neuseeland haben Forscher das Fossil eines Riesenpinguins entdeckt. Der flugunfähige Seevogel, der vor 66 bis 56 Millionen Jahren an Neuseelands Küsten lebte, war fast so groß wie ein erwachsener Mensch, erklärten die Wissenschaftler am Mittwoch.
Mit einer Größe von 1,60 Meter und einem Gewicht von 80 Kilogramm war der Pinguin "Crossvallia Waiparensis" demnach 40 Zentimeter größer als und vier Mal so schwer wie der heutige Kaiserpinguin. Ein Hobby-Fossiliensammler hatte die Beinknochen des Riesenpinguins aus dem Paläozän schon im vergangenen Jahr auf der Südinsel Neuseelands gefunden. Die Fachzeitschrift "Alcheringa: An Australasian Journal of Palaeontology" bestätigte nun, dass es sich um eine bisher unbekannte Art handelt.
Nach Angaben der Forscherin Vanesa De Pietri vom Canterbury Museum in Christchurch war in der Region zuvor schon ein anderer Riesenpinguin aus dem Paläozän gefunden worden. Der neue Fund bestätige daher die Theorie, "dass Pinguine früh in ihrer Evolution enorme Größe erreichten". Die Wissenschaftler mutmaßen, dass die Riesenpinguine ausstarben, als andere Meeresraubtiere wie Robben und Zahnwale entstanden.
Neuseeland beherbergte einst mehrere Riesenvögel, darunter bis zu 3,5 Meter große Moas (optisch Emus oder Straußen ähnlich), sowie Adler mit einer Spannweite von drei Metern (Haastadler). Erst in der vergangenen Woche hatte das Canterbury Museum die Entdeckung eines Riesenpapageis bekannt gegeben, der einen Meter groß war und vor rund 19 Millionen Jahren in Neuseeland lebte.
Auch auf anderen Inseln brachte die Evolution sehr große Vogelarten hervor, beispielsweise den Dodo auf Mauritius und den Rodrigues-Solitär, eine ca. 90 Zentimeter große Taubenart, auf der benachbarten Insel Rodrigues. Bisher habe aber niemand einen riesigen ausgestorbenen Papagei entdeckt, ließ sich Studienautor Trevor Worthy von der australischen Flinders University in einer Mitteilung der Hochschule zitieren.
(APA/AFP)