INEOS 1:59 Challenge

Marathon unter zwei Stunden: "Wie der erste Mensch auf dem Mond"

Eliud Kipchoge KEN gewinnt den BMW Berlin Marathon 2018 in Berlin am 16 09 2018 BMW Berlin Maratho
Eliud Kipchoge KEN gewinnt den BMW Berlin Marathon 2018 in Berlin am 16 09 2018 BMW Berlin Maratho(c) imago/Andreas Gora (Andreas Gora)
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Eliud Kipchoge würde einen Lauf in Wien unter zwei Stunden über alle seine bisherigen Erfolge stellen. Der Kenianer ist immerhin Olympiasieger, Weltrekordinhaber und Weltmeister.

59 Tage bevor er eine der letzten großen Schallmauern im Sport zu durchbrechen versucht, gab Marathonweltrekordler Eliud Kipchoge der Öffentlichkeit ein letztes Mal Einblick in seine Vorbereitung und seine Erwartungen. In einer Telefonkonferenz stellte er sich den Fragen von internationalen Journalisten zu seinem Vorhaben, am 12. Oktober in Wien als erster Mensch einen Marathon unter zwei Stunden zu laufen. Dazu wurde das Projekt „Ineos 1:59 Challenge“ ins Leben gerufen und die österreichische Bundeshauptstadt als Austragungsort ausgewählt. Auf der Prater Hauptallee, der Trainingsstrecke von zahlreichen Hobbyläufern und auch Bestandteil des Vienna City Marathons, soll die große Party in Szene gehen.

„Die Strecke in Wien ist flach und liegt auf einem sehr niedrigen Meeresspiegel“ weiß Kipchoge. Dass er den Kurs in der grünen Lunge Wiens noch nicht kennt, mache für ihn keinen Unterschied, so der Kenianer. Ein Wien-Besuch vor Oktober sei auch nicht geplant. „Ich möchte mich mehr auf das Training konzentrieren als auf eine Reise nach Wien“, gab er zu verstehen.

„Elf bis zwölf Grad wären ideal"

Einen Unterschied zu seinem ersten Versuch beim „Breaking2“ im italienischen Monza 2017, den er trotz 2:00:25 Stunden als Erfolg bezeichnet, werden für Kipchoge vor allem die Fans machen. Die 4,3 Kilomter lange Gerade im Prater ist ideal für Publikumsunterstützung, weiß der Weltrekordler: „Die Leute dort lieben den Sport, sie werden mich unterstützen“. Die ideale Temperatur für den Rekordversuch wäre für ihn zwischen elf und zwölf Grad. Das sollte auch hinkommen. Wien wurde auch aufgrund der Lage und der für Oktober idealen Lauftemperaturen von den zahlreichen zu Rate gezogenen Experten ausgewählt. Auch der Zeitunterschied Wiens zu Kaptagat, dem Trainingsort von Kipchoge und seinem Team im ostafrikanischen Hochland auf 2400 Meter, hält sich mit einer Stunde in Grenzen. Sollte das Wetter nicht den Vorstellungen Kipchoges entsprechen, hat sich der Veranstalter ein Fenster von acht Tagen für eine mögliche Verschiebung des Events eingeräumt.

„Mein Ziel ist, in Wien die Barriere von zwei Stunden zu durchbrechen. Ich glaube nicht an Grenzen“, sagt der 34-Jährige. Zweifel, dass der Rekordversuch im Oktober schief gehen könnte, hat er überhaupt nicht. „Einen Marathon unter zwei Stunden zu laufen ist vergleichbar wie der erste Mensch auf dem Mond zu sein“, macht Eliud Kipchoge aus seinem persönlichen Ranking kein Geheimnis. Immerhin hat der Marathon-Star am 16. September 2018 in Berlin einen neuen Weltrekord auf den Kurs gezaubert, mit dem er die alte Bestleistung seines Landsmannes Dennis Kimetto um eine Minute und 18 Sekunden verbesserte. Nahezu eine Ewigkeit in einer Disziplin, in der Verbesserungen eher im Zehn-Sekunden-Takt geschehen.

Kein Unterschied zum Training vor Monza

Sein Training unterscheide sich nicht von dem vor Monza. Wöchentlich spult der Schützling von Patrick Sang etwa 200 Trainingskilometer ab, ein Tag gleicht dem anderen: Training, Frühstück, Erholung, Laufen, Essen, Schlafen, Laufen, Essen und dann wieder Schlafen. Auch das Trainingslager mit seinen Laufpartnern und Betreuern weicht nicht von dem vor normalen Marathons ab. Verändert habe er nur seine mentale Vorbereitung. „Mein Kopf ist jetzt freier, ich bin ruhiger und bereit für die 1:59 Challenge. Ich weiß, es wird passieren“, gibt sich Kipchoge selbstsicher.

Der Olympiasieger von Rio vertraut auch auf sein Team. „Marathonlaufen ist kein Individualsport mehr. Das Team ist für mich sehr wichtig, umso mehr wenn es darum geht, eine Barriere zu durchbrechen“, erklärt der Vater dreier Buben. Ob er jetzt mit 34 Jahren am Zenit seiner Karriere angelangt sei, wisse er nicht. „Es ist jedenfalls das richtige Alter um Geschichte zu schreiben“, so der 56-Kilogramm-Athlet.

INEOS 1:59 Challenge

“To learn more about Eliud Kipchoge’s attempt to redefine the limits of human achievement, the INEOS 1:59 Challenge, visit www.ineos159challenge.com”

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