Kanadas Premier stürzt in Krise

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Justin Trudeau war einst Kanadas Politikstar. Jetzt verliert er an Strahlkraft. Denn der Ethikbeauftragte wirft ihm vor, Druck auf die Ex-Justizministerin ausgeübt zu haben.

Ottawa. Zwei Monate vor der Parlamentswahl wird Kanadas Premierminister Justin Trudeau von der größten Krise seiner vierjährigen Amtszeit eingeholt. Der Ethikbeauftragte des Parlaments wirft dem liberalen Regierungschef vor, unzulässig Druck auf dessen frühere Justizministerin Jody Wilson-Raybould ausgeübt und versucht zu haben, ein Strafverfahren gegen den Konzern SNC-Lavalin zu beeinflussen. Für die Wahl am 21. Oktober verheißt dies für Trudeau nichts Gutes.

In den vergangenen Monaten hatte sich Trudeau mühsam aus dem Umfragetief herausarbeiten können, in das er im Frühjahr durch die SNC-Lavalin-Affäre gefallen war. Nun droht ihm ein erheblicher Rückschlag. Das jetzige Verdikt des Ethikbeauftragten Mario Dion kommt für Trudeau zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Meinungsumfragen sehen seine Liberalen und die Konservativen von Andrew Scheer gleichauf, nachdem Scheer zeitweise sogar in Führung gelegen hat. Der Ethikbericht gibt der Opposition neue Munition.

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