Nordkorea bestätigt Test einer "neuen Waffe"

Freude über den angeblich gelungenen Raketentest in Nordkorea.
Freude über den angeblich gelungenen Raketentest in Nordkorea. (c) Reuters
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Machthaber Kim Jong-un soll bei dem insgesamt sechste Raketentest binnen weniger Wochen dabei gewesen sein. Zwei Geschoße sollen 230 Kilometer weit geflogen sein.

Nordkorea hat den Test einer "neuen Waffen" bestätigt. Wie die staatliche Nachrichtenagentur KCNA am Samstag berichtete, war Machthaber Kim Jong-un bei dem Test am Freitag dabei. Es war bereits der sechste Raketentest Nordkoreas innerhalb weniger Wochen. Nach südkoreanischen Angaben hatte Nordkorea am Freitag zwei Geschoße abgefeuert, bei denen es sich offenbar um ballistische Kurzstreckenraketen handelte. Sie flogen demnach 230 Kilometer weit und stürzten dann ins Meer. KCNA schrieb, der Test habe ein "perfektes Ergebnis" erbracht, der das Vertrauen in das Waffensystem gestärkt habe.

Nach südkoreanischen Angaben wurden bei den Tests der vergangenen Wochen meist ballistische Kurzstreckenraketen abgefeuert. UNO-Resolutionen verbieten Nordkorea Tests ballistischer Raketen.

Die stalinistische Führung in Pjöngjang hatte die Waffentests teilweise als Reaktion auf ein derzeitiges gemeinsames Militärmanöver von Südkorea und den USA bezeichnet und von einer "Warnung" gesprochen. Die jährlichen Übungen der beiden Verbündeten sorgen in Nordkorea regelmäßig für wütende Reaktionen.

"Nichts mit südkoreanischen Behörden zu besprechen"

Kurz vor dem Raketentest vom Freitag hatte Nordkorea die südkoreanische Regierung scharf angegriffen und eine Wiederaufnahme des innerkoreanischen Dialogs abgelehnt. "Es gibt nichts mehr mit den südkoreanischen Behörden zu besprechen", hieß es in einer Erklärung des nordkoreanischen Komitees für eine friedliche Wiedervereinigung.

In der Erklärung wurden auch Äußerungen von Südkoreas Präsident Moon Jae-in über eine Wiedervereinigung von Nord- und Südkorea zurückgewiesen. Moon hatte am Donnerstag das Ziel skizziert, bis zum Jahr 2045 "Frieden und eine Wiedervereinigung" zu erreichen. Pjöngjang wies die Äußerung als "unverschämt" zurück.

In der kommenden Woche reist der US-Gesandte Stephen Biegun nach Südkorea und Japan, um über das nordkoreanische Atom- und Raketenprogramm zu beraten. Nordkorea betonte allerdings am Freitag, die Atomverhandlungen seien allein eine Sache zwischen Pjöngjang und Washington. US-Präsident Donald Trump hat mehrfach erklärt, dass er die nordkoreanischen Raketentests nicht als Hindernis für weitere Atomverhandlungen mit Pjöngjang, die nach dem Willen der USA zu einer vollständigen nuklearen Abrüstung Nordkoreas führen sollen, betrachte.

(APA/AFP)

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