Just 50 Jahre nach seinem Film »Easy Rider« ist Peter Fonda an Lungenkrebs gestorben. Nachruf auf einen Wilden, der aufbrach, um ein anderes Amerika zu suchen.
Was für ein Timing. Am Freitagabend dachten vielleicht nicht die Massen und Massen und Massen, von denen Janis Joplin einst gepredigt hatte, aber doch viele einmal noch an das Woodstock-Festival, das genau vor 50 Jahren auf seinem Höhepunkt gewesen war. Im TV-Sender Arte lief die einschlägige Dokumentation. Danach, lange nach Mitternacht, folgte „Easy Rider“, mit Dennis Hopper und Peter Fonda auf ihren Motorrädern, auf der Suche nach einem anderen Amerika. Wohl so mancher Hippie im Herzen hat vorm Bildschirm durchgehalten. Samstagfrüh war die Meldung da: Peter Fonda ist tot.
„Easy Rider“ war sein Film, nicht nur weil er darin die Hauptrolle spielte, den meist hinter rechteckigen Sonnenbrillen verborgenen Wyatt, der seine Harley (und sich selbst) Captain America nannte. Er war Co-Produzent und schrieb am Drehbuch mit. Vor allem aber war es sein eigenes Lebensgefühl, das in diesem Film zum Mythos überhöht wurde, zum konstitutiven Mythos der Kultur, die in Amerika „Counterculture“ hieß und nicht deckungsgleich war mit dem, was man bei uns „68er-Bewegung“ nennt.