Krankenstation für Milbenopfer

Der Kampf gegen Milben erweist sich oft als eine echte Herausforderung.
Der Kampf gegen Milben erweist sich oft als eine echte Herausforderung.(c) Ute Woltron
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Spinnmilben mögen keine Feuchtigkeit, das kann man sich auf einfache Art zunutze machen.

Spinnmilben, diese pflanzensaugenden Miniaturbestien, zählen zu den gemeinsten aller Zimmerpflanzenplagen, vor allem in der trocken-warmen Raumluft im Winter. Der kündigt sich zwar zum Glück noch nicht an, aber die Holunderbeeren sind bereits von reifer Schwärze, das ist das untrügliche Zeichen dafür, dass der Sommer demnächst zu schwächeln beginnt.

Deshalb erfolgt bereits jetzt, bevor Sie Ihre geliebten Grünzeuge in die Wohnung zurückholen, die Beschreibung der einzig wirksamen Gegenstrategie. Sie erklärt sich aus dem Bedürfnis der Spinnmilbe nach warmer, trockener Umgebung.

Wenn ein paar dieser Tiere im Freien an den Pflanzen nagen, so bemerkt man das gar nicht, und es macht auch nichts. Doch kaum kommen die Blumentöpfe in den Innenraum, wird aus ein paar Milben eine Heerschaar, und dann ist augenblicklich Folgendes zu tun: Die Pflanzen müssen unter die Dusche – im wahren Sinne des Wortes.

Gründlich lauwarm abspülen und auf diese Weise die Mehrzahl der Spinnmilben dem Kanal überantworten. Damit allein ist es jedoch nicht getan, denn gänzlich vernichtet man weder die Spinnentiere noch deren Eier durch diesen brachialen Prozess. Stellen Sie deshalb unbedingt die noch feuchten Pflanzen in einen entsprechend dimensionierten Kunststoffsack, zum Beispiel in einen Müllsack, und binden Sie diesen zu.

In der sich nun bildenden Luftfeuchtigkeit entsteht ein für die Spinnentiere ausnehmend ungemütliches Kleinklima, dem sie erfreulicherweise nicht gewachsen sind. Nach einem Tag kommt die Pflanze wieder aus dem Sack und steht fortan unter strenger Beobachtung. Zeigen sich auch nur geringe Anzeichen eines neuerlichen Befalls, wird die Prozedur wiederholt. Sie ist simpel, leicht handhabbar, völlig giftfrei und wirksamer als jedes Besprühen mit Pestiziden.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.08.2019)

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