Ein Mann mit Brandverletzungen wurde festgenommen. Er soll einer der vier Täter sein, die Feuer in einem Lagerraum der FPÖ Niederösterreich gelegt hatten.
Nach dem gelegten Brand auf die Landesgeschäftsstelle der FPÖ Niederösterreich in St. Pölten vom Montag vergangener Woche ist ein erster Verdächtiger festgenommen worden. Er wurde in die Justizanstalt St. Pölten eingeliefert, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Leopold Bien.
Nach den drei mutmaßlichen Komplizen - auf den Videos der Überwachungskameras waren vier vermummte Personen zu sehen gewesen - wird weiterhin gefahndet.
Die Landespolizeidirektion Niederösterreich teilte am Montag mit, dass die Festnahme eines Beschuldigten durch das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (LVT) Niederösterreich erfolgt sei. Aufgrund der andauernden Erhebungen zu weiteren Mittätern würden in Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft St. Pölten "derzeit keine weiteren Details über den Festgenommenen" bekanntgegeben.
Der Verdächtige habe Brandverletzungen aufgewiesen und sich deshalb in einem Krankenhaus behandeln lassen, hieß es seitens der Polizei. Es soll sich um ein Spital in Wien gehandelt haben. Wann die Festnahme erfolgt ist, wurde vorerst nicht mitgeteilt. Laut Bien wurde über den Beschuldigten bereits die U-Haft verhängt.
FPÖ fordert Abschiebung
Der designierte FPÖ-Chef Norbert Hofer verwies am Montag auf Medienberichte, wonach es sich bei dem Festgenommenen "um einen subsidiär Schutzberechtigten“ handeln soll. Dies wurde jedoch weder von Polizei oder Staatsanwaltschaft bestätigt. Sollte dies zutreffen, "dann hat diese Person jedes Recht auf Schutz verwirkt und muss abgeschoben werden". Es sei zu hoffen, dass jetzt auch schnell die "Spießgesellen gefasst werden".
"Nun gilt es die drei weiteren Attentäter ausfindig zu machen, alle Hintergründe für diese verrückte und lebensgefährliche Tat zu eruieren und an mögliche Drahtzieher heranzukommen", reagierte auch der freiheitliche Landesobmann Udo Landbauer. Er betonte ebenfalls, dass es "nur die sofortige Abschiebung und ein lebenslanges Einreiseverbot bedeuten" könne, sollte es sich bei dem Festgenommenen tatsächlich um einen subsidiär Schutzberechtigten handeln.
Der Brand war am Montag vergangener Woche in der Zeit von 1.40 bis 2.07 Uhr in einem Lagerraum der niederösterreichischen FPÖ-Zentrale mit Wurfbrandsätzen gelegt worden. Er breitete sich jedoch nicht größer aus, da ein vorbeifahrender Taxifahrer Alarm schlug. Die Schäden, etwa an Werbematerialen, blieben überschaubar, wobei noch keine offiziellen Zahlen über das Ausmaß des Schadens veröffentlicht wurden.
Auf einem von der FPÖ Niederösterreich veröffentlichten Überwachungsvideo war zu sehen, dass sich einer der Täter selbst angezündet hatte. Dieser Mann suchte in der Folge ein Krankenhaus auf und wurde dort festgenommen.
(APA/red.)