Erdoğan setzt drei gewählte Kurden-Bürgermeister ab

Dem Protest in den kurdischen Großstädten - wie hier in Diyarbakir - begegnet die Polizei auch mit Wasserwerfern.
Dem Protest in den kurdischen Großstädten - wie hier in Diyarbakir - begegnet die Polizei auch mit Wasserwerfern.APA/AFP/ILYAS AKENGIN
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Es ist ein Schlag ins Gesicht der Kurden und der Demokratie. Der türkische Präsident Erdoğan setzt die Bürgermeister der Großstädte Diyarbakir, Mardin und Van ab.

Istanbul. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan verschärft die Konfrontation mit der Kurdenpartei HDP. Seine Regierung setzte am Montag gewählte Bürgermeister von drei großen Städten im Kurdengebiet ab und ließ Hunderte Aktivisten festnehmen.

Mehrere Hundertschaften der Polizei rückten am Montagmorgen vor den Rathäusern der Großstädte Diyarbakir, Mardin und Van im Kurdengebiet an. Während einige Beamte hohe Absperrgitter errichteten und Wasserwerfer in Stellung brachten, durchsuchten andere die Amtssitze der Kommunalpolitiker. Der Aufwand und die Koordination der Polizeiaktionen lassen darauf schließen, dass der Schlag gegen die Kurdenpolitiker seit Langem geplant wurde. 

Bei gleichzeitigen Razzien in allen Landesteilen nahm die Polizei mehr als 400 Menschen als mutmaßliche Unterstützer der terroristischen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) fest. Die Bürgermeister Adnan Selçuk Mızraklı in Diyarbakir, Ahmet Türk in Mardin und Bedia Özgökçe Ertan in Van waren erst im März mit großen Mehrheiten gewählt worden.

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