Die Strategie der Ibiza-Ermittler

Luftaufnahme jener Finca, in der Heinz-Christian Strache und Johann Gudenus im Sommer 2017 in die folgenschwere Videofalle tappten.
Luftaufnahme jener Finca, in der Heinz-Christian Strache und Johann Gudenus im Sommer 2017 in die folgenschwere Videofalle tappten.imago images / Reichwein
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Wieder eine Hausdurchsuchung, ein neues Buch zur Ibiza-Affäre und viele Interpretationen des Skandals. „Die Presse“ schlüsselt den immer dicker werdenden Gerichtsakt auf.

Wien. „In der Strafsache ,Ibiza-Video‘ wurden am Kanzleisitz sowie an der Wohnadresse eines beschuldigten Rechtsanwaltes Hausdurchsuchungen vollzogen, die bis in die Abendstunden andauerten.“ So beginnt eine der sehr seltenen Mitteilungen der Staatsanwaltschaft Wien. Diese arbeitet an der Aufarbeitung der Causa Ibiza mit. Anhängige Verfahren werden als „Verschlusssachen“ und damit unter strenger Geheimhaltung geführt. Doch wie ist die Mitteilung (herausgegeben am Mittwoch) einzuordnen? Was sind die Eckpunkte der Ermittlungen, die begannen, nachdem am 17. Mai Auszüge des Ibiza-Videos veröffentlicht worden waren? Hier die wichtigsten Antworten.

1. Wie verlaufen aktuell die Ermittlungsschienen in der Causa Ibiza?

Die Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) stemmt den schwersten Brocken. Sie führt die Erhebungen zu den Inhalten des Videos. Der spätere FPÖ-Vizekanzler Heinz-Christian Strache hatte vor versteckter Kamera unter anderem von nicht deklarierten Parteispenden an Vereine gesprochen.

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