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Mitreden beim Thema Brexit: Ist Boris Johnson am Irrweg?

Boris Johnson will Neuverhandlungen. Deutschland und Frankreich beharren aber auf dem ausverhandelten Vertrag. Gegen den "EU-Austritt ohne Wenn und Aber" formiert sich Widerstand. Wa sollen die Briten tun?Die wichtigsten Argumente & Thesen aus der „Presse“ - Diskutieren Sie mit!

Argumente & Thesen

  • Die britischen Wähler können den neuen Premier Johnson und seine eigenwilligen politischen Absichten nicht so recht einordnen. Sie meiden daher die tatsächliche Konfrontation mit ihm, und der Brexit wird zu einer „Angstblase“ aufgebläht. Für die Menschen im Königsreich ist es die leichtere Option, ihre Ängste und Sorgen auf den Brexit zu projizieren, als sich mit den Angst machenden Drohgebärden des Premiers direkt auseinandersetzen zu müssen.
    Gastkommentar von Wilhelm Westerkamp, Kaufmann im Einzelhandel in Hürth (bei Köln).

  • Normalerweise geht man davon aus, dass mündige Bürger im Allgemeinen und Politiker im Speziellen in der Lage sind, aus der Vergangenheit Schlüsse auf die Gegenwart zu ziehen. In der Causa Brexit verhält es sich genau umgekehrt: Je näher das Austrittsdatum rückt, desto dementer wirkt der Diskurs jenseits des Ärmelkanals. Und infantiler: Das Team rund um Premierminister Boris Johnson scheint Politik als Sandkasten zu begreifen.
    Morgenglosse von Michael Laczynski, Redakteur im Europa-Ressort der "Presse"

  • Der Brexit und seine Folgen werden den Abstand zwischen dem Westen und seinen beiden Rivalen Russland und China verringern, auch wenn alle Seiten als Konsequenz der Krise ärmer sein werden. Es ist der blinde Fleck der Brexit-Befürworter, dass eine geschwächte Europäische Union vor allem Russland und China in die Hände spielt.
    Gastkommentar von Mark Dixon, der sich im Vorfeld des Brexit-Referendums bei jungen Briten für den Verbleib in der EU warb.

  • Die "Konservativen" - unter Anführungszeichen - riskieren in Großbritannien eine handfeste Verfassungskrise. Denn ihr Wunsch nach dem Abfackeln aller Brücken nach Europa entspricht weder den Mehrheitsverhältnissen im Unterhaus noch dem Auftrag der Wähler. Mit aufrichtigem Konservatismus, der Rationalität, respektvollen Umgang mit dem Status quo und Skepsis gegenüber revolutionären Heilsversprechen beinhaltet, hat das herzlich wenig zu tun.
    Leitartikel von Michael Laczynski, Redakteur im Europa-Ressort der "Presse"

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