Bestelltes Essen ist heute Teil vieler Feierabende. Doch hinter der eigenen Haustür verbergen sich oft schlechte Bezahlung, Preis- und Zeitdruck. Und das Trinkgeld bleibt meist aus.
Es ist Sonntagabend, und die Dinge stehen schlecht: Der Wochenendeinkauf ist längst aufgebraucht, der Abend zuvor dauerte länger als geplant, und viele Termine in der neuen Woche stehen vor der Tür. An eben dieser klingelt an solchen Abenden oft auch ein Fahrradkurier, in dessen quadratischer Thermobox das zuvor online bestellte Essen bereits durch den Hausflur duftet. Denn mit frischer Kulinarik per Mausklick lässt sich der Sonntagsblues beim „Tatort“ leichter aushalten.
Aktuell radeln 600 „Rider“ für Mjam, Österreichs größte Lieferservice-Plattform, bei Wind und Wetter durch die Straßen, um den Heißhunger fauler Hobbyköche zu stillen. 2008 gegründet, kaufte das zu Delivery Hero gehörende Unternehmen heuer den Konkurrenten Foodora auf. Insgesamt beschäftigt der Konzern mit Sitz in Berlin 21.000 Mitarbeiter in über 40 Ländern. Nach dem Ende von UberEats bleibt mit Takeaway.com (in Österreich Lieferservice.at) lediglich ein zweiter Mitbewerber auf dem Markt übrig. Neben Wien, Graz und Salzburg ist Mjam mittlerweile auch in Städten wie Villach, Wels und Wiener Neustadt vertreten.